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Herpesviren von Primaten

Die Infektion von Menschen mit Herpes-Simplex Virus Typ 1 (HSV-1) ist weit verbreitet und im Normalfall ungefährlich. Sie wird entweder nicht bemerkt oder Betroffene entwickeln für einige Tage Bläschen im Mundbereich. Rhesusaffen sind mit einem eng verwandten Virus infiziert, dem Herpes B Virus (Macacine alphaherpesvirus 1). Infizierte Tiere entwickeln keine oder nur milde Symptome, die Übertragung des Herpes B Virus auf den Menschen stellt jedoch eine ernste Gesundheitsgefahr dar: Infizierte scheinen immer eine Enzephalitis zu entwickeln, die ohne Behandlung häufig tödlich verläuft. Es ist jedoch weitgehend unbekannt, warum das Herpes B Virus für den Menschen gefährlich ist, während das für eng verwandte Herpesviren nicht der Fall zu sein scheint. Diese Frage wird von Dr. Michael Winkler untersucht. Dazu entwickelt er Plasmidsysteme, mit deren Hilfe diese Viren in Zellkultur hergestellt und verändert werden können. Außerdem stattet er diese Viren mit Reporterproteinen aus, die den einfachen Nachweis infizierter Zellen ermöglichen, und er entwickelt Zellkultursysteme, mit deren Hilfe die HSV-1 und Herpes B Virus Infektion verglichen werden kann.

Das Interferon (IFN)-System ist ein Bestandteil des angeborenen Immunsystems und ist für die Abwehr von Virus-Infektionen wichtig. Das IFN-System trägt zur Kontrolle der HSV-1 Infektion im Menschen bei und ist mit dafür verantwortlich, dass das Virus Nervenzellen latent infiziert. Latenz bedeutet, dass die Zellen die virale Erbinformation tragen aber keine neuen Viren produzieren. Herr Dr. Winkler ist daher an der Frage interessiert, ob sich Herpes B Virus besser der antiviralen Wirkung des IFN-Systems entziehen kann als HSV-1 und ob dies die latente Infektion von Neuronen behindert.

Ausgewählte Publikationen

Maschkowitz .G, S. Gärtner, H. Hofmann-Winkler, H. Fickenscher and Winkler M. Interaction of Human Cytomegalovirus Tegument Proteins ppUL35 and ppUL35A with Sorting Nexin 5 Regulates Glycoprotein B (gpUL55) Localization. J Virol. 2018 Apr 13;92(9).

Gerlach T., L. Hensen, T. Matrosovich, J. Bergmann, M. Winkler, C. Peteranderl, HD. Klenk, F. Weber, S. Herold, S. Pöhlmann and M. Matrosovich. pH Optimum of Hemagglutinin-Mediated Membrane Fusion Determines Sensitivity of Influenza A Viruses to the Interferon-Induced Antiviral State and IFITMs. J. Virol. 2017 12;91(11).

Wrensch F., M. Hoffmann, S. Gärtner, I. Nehlmeier, M. Winkler and S. Pöhlmann. Virion Background and Efficiency of Virion Incorporation Determine Susceptibility of Simian Immunodeficiency Virus Env-Driven Viral Entry to Inhibition by IFITM Proteins. J. Virol. 2017 3;91(2). pii: e01488-16.

Winkler M., S. Gärtner, F. Wrensch, M. Krawczak, U. Sauermann and S. Pöhlmann. Rhesus macaque IFITM3 gene polymorphisms and SIV infection. PLoS One 2017 3;12(3):e0172847.

Bogdanow B, H. Weisbach, J. von Einem, S. Straschewski, S. Voigt, M. Winkler, C. Hagemeier and L. Wiebusch. Human cytomegalovirus tegument protein pp150 acts as a cyclin A2-CDK-dependent sensor of the host cell cycle and differentiation state. Proc Natl Acad Sci U S A. 2013 Oct 22;110(43):17510-5.

 

 

PD Dr. Michael Winkler

PD Dr. Michael Winkler Leiter der Arbeitsgruppe +49 551 3851-383 +49 551 3851-184 Kontakt