DPZ-Hauptseite
Menü mobile menu

Javaneraffe

Javaneraffen gehören genau wie die Rhesusaffen zur Gattung der Makaken. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Bangladesch und Myanmar im Westen über Malaysia und Indonesien im Süden bis zu den Philippinen. Primatologen unterscheiden derzeit zehn Unterarten, die teilweise auf isolierten Inseln leben und sich in der Färbung ihres Fells, der Schwanzlänge und der Form der Wangenhaare unterscheiden.

Javaneraffen im Außengehege des DPZ. Foto: Anton Säckl
Javaneraffen im Außengehege des DPZ. Foto: Anton Säckl

Besondere Merkmale

Auffallend ist das braun-graue Gesicht der Javaneraffen mit einer definierten weißen Zeichnung über den Augenlidern und dem typischen Backenbart. Im Gegensatz zu Rhesusaffen haben Javaneraffen einen sehr langen Schwanz, der mit bis zu 70 Zentimetern meist länger als das übrige Tier ist. Die Männchen sind in der Körperlänge durchschnittlich bis zu zehn Zentimeter größer als die Weibchen und übertreffen auch ihr Gewicht oft um das Doppelte. Darüber hinaus haben die Männchen erheblich größere Eckzähne.

Lebensraum und Lebensweise

Ein männlicher Javaneraffe in Ketambe, Gunung Leuser National Park, Aceh, Sumatra, Indonesien. Foto: Cedric Girard-Buttoz
Ein männlicher Javaneraffe in Ketambe, Gunung Leuser National Park, Aceh, Sumatra, Indonesien. Foto: Cedric Girard-Buttoz

Javaneraffen leben in Regen-, Bambus- und Mangrovenwäldern meist in der Nähe von Wasser und Sumpfgebieten. Die meiste Zeit des Tages halten sie sich auf Bäumen auf und kommen nur zur Nahrungssuche auf den Boden. Daneben sind Javaneraffen auch in Plantagen, Gärten und Feldern in der Nähe menschlicher Siedlungen anzutreffen. Ihre Streifgebiete sind sehr variabel und können mehrere hundert Hektar umfassen. Je nach Gruppengröße wandern die Affen täglich bis zu zwei Kilometer.

Ein Javaneraffe im Außengehege des DPZ lässt sich eine Frucht schmecken. Foto: J+S
Ein Javaneraffe im Außengehege des DPZ lässt sich eine Frucht schmecken. Foto: J+S

Ernährung

Javaneraffen sind Allesfresser, bevorzugen aber besonders Früchte auf ihrem Speiseplan. Des Weiteren konsumieren sie Blüten, Blätter, Knospen und andere Pflanzenteile. Als tierische Nahrung nehmen sie gern Insekten zu sich aber auch Schalentiere und Fische. In Küstenregionen lebende Javaneraffen fressen zudem gern Krabben, weshalb sie auch als „Krabbenesser“ bezeichnet werden.

Sozialverhalten und Fortpflanzung

Javaneraffen (Macaca fascicularis) im Außengehege des Deutschen Primatenzentrums mit zwei Jungtieren. Foto: Laura Tschernek
Javaneraffen (Macaca fascicularis) im Außengehege des Deutschen Primatenzentrums mit zwei Jungtieren. Foto: Laura Tschernek

Javaneraffen leben wie alle Makakenarten in Gruppenverbänden von 6 bis 60 Individuen. Die Gruppen bestehen aus mehreren Männchen und Weibchen sowie Jungtieren, die in festen Hierarchien organisiert sind. Die Rangordnung spiegelt sich vor allem im Zugang zu Nahrung, der Fellpflege und während der Paarung wider. Die Weibchen bleiben meist ein Leben lang in ihrer Geburtsgruppe. Die Männchen verlassen die Gruppe mit der Geschlechtsreife und ziehen zunächst als Junggesellen mit anderen jungen Männchen umher, bevor sie eine neue Gruppe finden und diese durch Verdrängung eines hochrangigen Männchens übernehmen. Die Weibchen erreichen ihre Geschlechtsreife mit rund dreieinhalb Jahren, Männchen normalerweise mit fünf bis sechs Jahren. Paarungen und Geburten finden das ganze Jahr über statt. Sie häufen sich jedoch in der Regenzeit in den Monaten von Mai bis Juli. Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von 160 bis 168 Tagen ein Junges zur Welt, das 300 bis 600 Gramm wiegt und neun bis 22 Monate von der Mutter gesäugt wird. Die neugeborenen Jungen fallen vor allem durch ihr schwarzbraunes Fell auf, das sich erst nach zwei bis drei Monaten beginnt heller zu färben.

 

Quelle: Handbook of the Mammals of the World: Primates (edited by Mittermeier, R.A., Ryland, A.B., Wilson D.E., published by Lynx Edicions, Conservation International, IUCN, 2013)

Verbreitung

Verbreitungsgebiet der Javaneraffen in Südostasien. Abbildung: Sylvia Siersleben
Verbreitungsgebiet der Javaneraffen in Südostasien. Abbildung: Sylvia Siersleben

Steckbrief Javaneraffe

Wissenschaftlicher NameMacaca fascicularis
Taxonomie

Teilordnung: Altweltaffen

Familie:
Meerkatzen-
verwandte

Unterfamilie:
Backentaschenaffen

Tribus:
Pavianartige

Gattung:
Makaken

Art:
Javaneraffe

VerbreitungSüdostasien (Süd-Laos, Süd-Vietnam, Kambodscha, Thailand, Malaysische Halbinsel, Borneo, Sumatra, Java, Bali, Philippinen, Südwest-Bangladesch, Süd-Myanmar)
Kopf-Rumpf-Länge

37 - 63 cm
(Männchen)

31,5 - 54,5 cm
(Weibchen)

Schwanzlänge

36 - 71,5 cm
(Männchen)

31,5 - 62,8 cm
(Weibchen)

Gewicht

3,4 - 12 kg
(Männchen)

2,4 - 5,4 kg
(Weibchen)

ErnährungFrüchte, Blätter und andere Pflanzenteile, Schalentiere, Krabben, Muscheln, Schnecken, Insekten, Fisch
Lebenstiltagaktiv, überwiegend baumlebend
Soziale Organisationgemischt-
geschlechtliche Gruppen, Rangordnungen in beiden Geschlechtern
Paarungssystempromiskuitiv
Lebenserwartung (Haltung)bis zu 35 Jahre
Status
(IUCN Rote Liste)
nicht gefährdet