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12.02. vor 27 Jahren: Keith Hodges wird Leiter der Reproduktionsbiologie

Der Engländer Keith Hodges 2005 bei einem Besuch der Feldstation Siberut mit einem Feldassistenten und und einer Studentin. Foto: Privat.
Keith Hodges 1992. Foto: Privat.
Keith Hodges 1992. Foto: Privat.

Am 12. Februar 1990 übernahm Keith Hodges von der Royal Zoological Society of London die Leitung der 1982 gegründeten Abteilung Reproduktionsbiologie. Der vorherige Leiter dieser Abteilung, Wolfgang Wuttke, hatte das DPZ bereits 1985 zugunsten einer anderen wissenschaftlichen Stelle verlassen. Nach seinem Weggang wurde die Reproduktionsbiologie fünf Jahre auf kommissarischer Basis von Eberhard Fuchs geführt.

Keith Hodges erhielt eine gemeinsame Berufung mit der Universität Göttingen und war zu dieser Zeit mit 37 Jahren der jüngste Professor der Universität Göttingen. Zusammen mit seinen Mitarbeitern führte Hodges Untersuchungen zur Keimzellbiologie und Ovarphysiologie beim Weißbüschelaffen als Modell für menschliche Fortpflanzungsprozesse im Labor sowie zu Fortpflanzungsstrategien und Mechanismen der sexuellen Selektion bei Primaten im Freiland durch. In den späteren Jahren seiner Tätigkeit am DPZ widmete er sich verstärkt dem Arten- und Naturschutz. Hodges leitete die Freilandstation Siberut auf der gleichnamigen indonesischen Insel. Von 2001 bis 2013 war er Leiter des Siberut Conservation Project (SCP), dessen Ziel die Erforschung und der Schutz des Lebensraums der sechs im Mentawai-Achipel lebenden Primatenarten ist; darunter die Pageh-Stumpfnase (Simias concolor), die zu den 25 am stärksten bedrohten Primatenarten der Welt gehört.

Die Abteilung Reproduktionsbiologie erfüllte zudem mit der Durchführung von jährlich mehr als zehntausend Hormonanalysen (vorwiegend aus Urin und Kot) für andere Abteilungen innerhalb des DPZ sowie externe Wissenschaftler und die Zoogemeinschaft eine wichtige Servicefunktion. Mit der Pensionierung ihres Leiters wurde die Abteilung Reproduktionsbiologie im Mai 2013 nach über 30 Jahren aufgelöst. Keith Hodges blieb im Anschluss noch bis April 2015 im Rahmen einer Seniorprofessur am DPZ tätig. Das zur Abteilung gehörende Hormonlabor ist seit Januar 2013 eine selbständige Serviceeinheit unter der Leitung von Michael Heistermann.