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Verhaltensforscherin und Stammzellbiologin gewinnen DPZ-Förderpreis

Einer der höchstdotierten Promotionspreise in Deutschland geht an Birgit Westernströer und Gisela Kopp
Junger Guinea-Pavian. Foto: Peter Maciej
Dr. Birgit Westernströer
Dr. Birgit Westernströer
Dr. Gisela Kopp
Dr. Gisela Kopp

Der Förderpreis des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) wird jedes Jahr an herausragende Nachwuchswissenschaftler verliehen, die über oder mit Affen forschen. Er ist mit einem sechsmonatigen Stipendium an einem Forschungsinstitut eigener Wahl und einem Geldbetrag in Höhe von 1000 Euro dotiert. In diesem Jahr gibt es gleich zwei Preisträgerinnen: Birgit Westernströer vom Universitätsklinikum Münster und Gisela Kopp vom DPZ in Göttingen. Die Preisverleihung mit Vorträgen der Preisträgerinnen findet am 26. Januar 2016 um 16:00 Uhr im Hörsaal des Deutschen Primatenzentrums, Kellnerweg 4, in Göttingen statt. Besucher sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.

Birgit Westernströer (34) hat sich am Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie der Universitätsmedizin Münster mit Stammzellen in den Hoden von Mäusen, Weißbüschelaffen und Menschen beschäftigt. Testikuläre Stammzellen sind der Grund, warum Männer lebenslang fruchtbar sind. Die Untersuchungen von Frau Westernströer zur Entwicklung und Regulation der Stammzellen im Hoden sind daher ein wichtiger Beitrag zum Verständnis männlicher Unfruchtbarkeit sowie zur Entwicklung von Therapien auf zellulärer Ebene. Ihre Doktorarbeit hat sie Ende 2014 abgeschlossen und arbeitet seitdem als Wissenschaftlerin am selben Institut. „Mit dem Stipendium kann ich eine Ausbildung im Labor von Brian Herrmann in den USA machen, einem ausgewiesenen Experten in der Erforschung testikulärer Stammzellen bei Primaten", freut sich Birgit Westernströer.

Die Beziehung zwischen Genen und Verhalten ist das Thema der zweiten Preisträgerin, Gisela Kopp (31) vom Deutschen Primatenzentrum. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Universität Göttingen und am Deutschen Primatenzentrum hat sie Guinea-Paviane in Westafrika untersucht. Mit Hilfe moderner molekulargenetischer und bioinformatischer Methoden hat sie herausgefunden, dass die aus der Gruppe abwandernden Weibchen die genetische Struktur der Paviangruppen prägen. „Die Ergebnisse von Frau Kopp tragen dazu bei, die Evolution der Primaten und damit auch die des Menschen besser zu verstehen", sagt Julia Fischer vom Deutschen Primatenzentrum. Gisela Kopp wird das Stipendium nutzen, um sich in der Anwendung genomischer Methoden weiterzubilden.

„Frau Westernstöer und Frau Kopp haben wissenschaftlich herausragende Arbeiten durchgeführt, die die Bedeutung von Studien an Primaten in der biologischen und medizinischen Forschung unterstreichen", begründete der Wissenschaftliche Beirat des DPZ seine Wahl. Die Mitglieder des extern besetzten Wissenschaftlichen Beirats wählen jährlich die Preisträger aus. Der DPZ-Förderpreis ist einer der höchstdotierten Preise für Nachwuchswissenschaftler in Deutschland. Er wird vom Förderkreis des DPZ verliehen, einem gemeinnützigen Verein, der die Forschung über und mit Primaten unterstützt und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fördert.