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Antrittsvorlesung Susann Boretius

Göttinger Neurowissenschaftlerin spricht darüber, wie man mit Magnetresonanztomografie die Funktion von Gehirn, Herz und anderen Organen besser verstehen kann
Susann Boretius ist Professorin für Funktionelle Bildgebung, gemeinsam berufen von der Universität Göttingen und dem Deutschen Primatenzentrum. Foto: Karin Tilch

Dem Gehirn beim Denken zusehen, dem Herzen beim Schlagen - das ist der Forschungsalltag von Susann Boretius. Sie möchte verstehen, wie ein lebender, intakter Organismus funktioniert. Die Magnetresonanztomografie (MRT) macht dafür neue Einblicke in den Körper möglich. Die dabei eingesetzten elektromagnetischen Wellen sind im Gegensatz zu Röntgenstrahlen völlig ungefährlich. Welche Möglichkeiten die MRT für die Erforschung des Gehirns, anderer Organe und schließlich des gesamten Organismus bietet, darüber spricht Susann Boretius in ihrer Antrittsvorlesung. Die öffentliche Veranstaltung findet am Dienstag, 26. Januar 2016, um 16 Uhr im Hörsaal des Deutschen Primatenzentrums, Kellnerweg 4, in Göttingen statt.

Hochaufgelöste Bilder vom denkenden Gehirn, vom schlagenden Herzen oder anderen Organen sind die Spezialität von Susann Boretius. Sie nutzt die Magnetresonanztomografie, um Informationen über die Funktion dieser Organe zu erhalten - bei Mäusen, Affen und Menschen. Die promovierte Tierärztin und Physikerin ist seit Juli 2015 Professorin für Funktionelle Bildgebung, gemeinsam berufen von der Universität Göttingen und dem Deutschen Primatenzentrum (DPZ), wo sie die gleichnamige Abteilung leitet.

„Göttingen ist ein idealer Standort, um meinen Schwerpunkt, die Entwicklung neuer Methoden in der Bildgebung, mit Forschung zu biomedizinischen Fragestellungen zu verbinden", sagt Susann Boretius. Zusammen mit ihrem derzeit sechsköpfigen Team will sie die Magnetresonanztomografie weiterentwickeln und auf grundlegende biologische und aktuelle biomedizinische Fragen anwenden. Die auf Magnetresonanz basierenden Methoden erlauben strukturelle, chemische und biophysikalische Einblicke in den lebende Organismen, ohne die Organismen zu schädigen. Schwerpunkte werden dabei bei der Hirn- und Altersforschung liegen, aber das Forscherteam arbeitet auch an Projekten zum besseren Verständnis von Erkrankungen und Behandlungsmethoden des Herzens und der Lunge mit.

Susann Boretius hat zunächst an der Humboldt Universität zu Berlin Veterinärmedizin studiert und anschließend mehrere Jahre als Tierärztin in einer Pferde- und Kleintierklinik gearbeitet. Während dieser Zeit hat sie parallel ein Physik-Studium an der Humboldt-Universität Berlin begonnen, das sie im Jahr 2003 an der Georg-August-Universität Göttingen abschloss. Hier forschte Sie bereits in der Biomedizinischen NMR Forschungs GmbH am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie auf dem Gebiet der Magnetresonanztomographie. Im Jahr 2011 erhielt Susann Boretius einen Ruf an die Universität Kiel, wo sie eine Professur für Biomedizinische Bildgebung innehatte und eine Bildgebungsplattform leitete.