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DPZ-Förderpreis verliehen

Lydia Luncz und Stefan Schaffelhofer nahmen am 7. Januar Urkunde und Schecks von Prof. Thomas F. Schulz entgegen, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des DPZ. Schulz lobte beide Forscher für ihre brillante Arbeit.
Die Preisträger Dr. Lydia Luncz und Dr. Stefan Schaffelhofer (Mitte) mit dem Vorsitzendes des wissenschaftlichen Beirates des DPZ, Prof. Thomas F. Schulz. Foto: Karin Tilch

DPZ-Direktor Stefan Treue war zufrieden. Damit, wie sehr die Entscheidung des Wissenschaftlichen Beirats des DPZ, den Förderpreis 2014 auf zwei Nachwuchsforscher aufzuteilen, „die Vielfalt der Primatenforschung widerspiegelt“. Zwei ganz verschiedene Felder (Verhaltensbiologie und Neurobiologie), eine Frau und ein Mann, eine externe Preisträgerin und ein interner Preisträger - das sei eine glückliche Situation, sagte er bei der Preisverleihung am 7. Januar im voll besetzten Hörsaal des Deutschen Primatenzentrums.

Der Vorsitzende des Beirats, Thomas F. Schulz der später auch die Preise verlieh, schloss sich an: „Es ist eine Stärke des DPZ, die sich in dieser Wahl ausdrückt - dass hier gute Forschung in einem sehr breiten Feld geleistet wird.“ Der Preis, den Lydia Luncz vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie und Stefan Schaffelhofer vom DPZ erhielten, sei ein „Karriere-Boost“ für die Preisträger. Das bestätigten auch die Laudatoren der Preisträger.

Tobias Deschner, Leiter des Hormonlabors des MPI, sagte über Lydia Luncz, sie sei eine exzellente Nachwuchsforscherin und habe insbesondere die umfangreiche Arbeit der Untersuchung gleich dreier Schimpansengruppen hervorragend bewältigt. Hans Scherberger, Leiter der Abteilung Neurobiologie des DPZ sagte über Stefan Schaffelhofer, er habe nicht nur außergewöhnlich viele Hürden in seinem Projekt gemeistert, sondern als Ingenieur auch noch in hohem Maße die Geräte, die sein Methodendesign erforderten, selbst entwickelt.

Anschließend stellten die Preisträger in Vorträgen den gut 70 Gästen ihre Forschung vor. Lydia Luncz hat drei benachbarte Schimpansengruppen an der Elfenbeinküste untersucht und festgestellt, dass sie eine eigene Kultur haben, insofern die Tiere erlerntes Wissen über den Einsatz von Werkzeug beim Nüsseknacken in den drei Gruppen teils sehr unterschiedliche war. Stefan Schaffelhofer hat in seiner Forschung identifiziert, in welchen Hirnregionen welche Nervenzellen genau für die Planung und Umsetzung von Arm- und Handbewegungen verantwortlich sind und wie man diese Daten zur Steuerung einer mechanischen Prothese verwenden kann.

Der Förderpreis des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) wird jedes Jahr an herausragende Nachwuchswissenschaftler verliehen, die über oder mit Affen forschen. Er ist mit einem sechsmonatigen Stipendium und einem Geldbetrag in Höhe von 1000 Euro dotiert. Weil der Preis in diesem Jahr geteilt wurde, erhält jeder Preisträger ein dreimonatiges Stipendium, um ein primatenbezogenes Forschungsprojekt an einem Institut seiner Wahl durchzuführen.