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Forschungsverbund erhält Fördergeld

Ein Gruppe von Forschern um Julia Fischer und Stefan Treue vom Deutschen Primatenzentrum und der Universität Göttingen hat vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Volkswagenstiftung Fördermittel in Höhe von etwa einer Million Euro zur Erforschung kognitiver Fähigkeiten von Menschen und Affen erhalten. Das Geld soll dazu beitragen, den Standort Göttingen für den kommenden Wettbewerb „Bund-Länder-Initiative“, das Nachfolgeprogramm der ehemaligen Exzellenzinitiative, vorzubereiten.
Die Göttinger Forscher wollen unter anderem messen, welche Hirnaktivitäten bei Rhesusaffen wie diesen entstehen, wenn die Tiere Emotionsausdrücke auf Gesichtern betrachten. Foto: Margrit Hampe
Das Foto zeigt Julia Fischer in Afrika.
Prof. Dr. Julia Fischer, die Sprecherin des Leibniz-Wissenschaftscampus "Primatenkognition", bei Feldforschung im Senegal. Foto: Ulrike Barnett
Das Foto zeigt Stefan Treue
Prof. Dr. Stefan Treue, Neurowissenschaftler und Direktor des DPZ, ist stellvertretender Sprecher des Leibniz-Wissenschaftscampus "Primatenkognition". Foto: Ingo Bulla

Zu der Gruppe von Wissenschaftlern, die erfolgreich die Mittel aus dem Förderprogramm „Niedersächsisches Vorab" eingeworben haben, gehören neben den Mitgliedern des Leibniz-Wissenschaftscampus „Primatenkognition" auch weitere Göttinger Forscher. Insgesamt werden in dieser Runde 6,6 Millionen Euro aus dem „Niedersächsischen Vorab" vergeben. „Durch diese Förderung können wir unsere methodischen und analytischen Ansätze in der vergleichenden Forschung vorantreiben", so Julia Fischer, die auch als Sprecherin des Wissenschaftscampus fungiert. „Wir wollen eine gemeinsame Versuchsplattform für soziokognitive Tests mit Affen und Menschen etablieren", berichtet Julia Fischer weiter.

Untersuchen wollen die Wissenschaftler unter anderem, welchen Einfluss soziale Reize auf die Verarbeitung von Informationen bei Menschen und Affen haben. Dazu soll beispielsweise die Aktivität in Hirnbereichen, die für das Sehen verantwortlichen sind, gemessen werden, während die Versuchspersonen Bilder von emotionalen Gesichtsausdrücken betrachten. Eine enge Zusammenarbeit mit Psychologen der Universität Göttingen ermöglicht vergleichende Untersuchungen der Entwicklung geistiger Fähigkeiten und von Entscheidungsfindungsprozessen bei Menschen und Affen. Durch die Beteiligung von Wissenschaftlern der Universitätsmedizin und mehrerer Max-Planck-Institute sollen zudem grundlegende Erkenntnisse über sozio-kognitive Störungen oder neurodegenerative Erkrankungen beim Menschen gewonnen werden. Hierfür werden unter anderem bildgebende Techniken wie die funktionale Magnetresonanztomographie herangezogen. „Um die auf diesem Weg gewonnen, verschiedenen Datensätze zusammenzuführen, werden wir zusammen mit Kollegen der Max-Planck-Institute neuartige Verfahren zur Analyse komplexer Datenströme entwickeln", ergänzt Fischer.

Mit der Fördersumme von etwa einer Million Euro wollen die Mitglieder des Forschungsverbundes mehreren Nachwuchswissenschaftlern ermöglichen, für zwei Jahre am Deutschen Primatenzentrum, der Universität und anderen Göttinger Forschungseinrichtungen zu forschen. Ein wichtiger Ansatz im Forschungsverbund ist deshalb die intensive Kooperation innerhalb des Göttingen Campus, der als Standortkonzept ebenfalls Mittel aus dem „Niedersächsischen Vorab" erhält.