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01.06. vor 16 Jahren: Stefan Treue wird wissenschaftlicher Geschäftsführer des DPZ

Stefan Treue kurz nach seinem Amtsantritt 2001 in seinem Büro im DPZ. Foto: DPZ
Die Erstunterzeichner der Basler Deklaration im November 2010. Von links nach rechts: Prof. Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich, Dieter Imboden, ehemaliger Präsident des Nationalen Forschungsrates des Schweizerischen Nationalfonds, Prof.
Die Erstunterzeichner der Basler Deklaration im November 2010. Von links nach rechts: Prof. Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich, Dieter Imboden, ehemaliger Präsident des Nationalen Forschungsrates des Schweizerischen Nationalfonds, Prof. Stefan Treue, Direktor des Deutschen Primatenzentrums, Göttingen. Foto: Howard Brundrett, Basel Declaration Society
Stefan Treue diskutiert  seine Forschung mit kritischen, jungen Zuhörern bei der ersten Nacht des Wissens 2015 in Göttingen. Foto: Karin Tilch
Stefan Treue diskutiert seine Forschung mit kritischen, jungen Zuhörern bei der ersten Nacht des Wissens 2015 in Göttingen. Foto: Karin Tilch

Am 1. Juni 2001 trat der neue wissenschaftliche Geschäftsführer und Direktor des DPZ seinen Dienst an. Der vorher an der Universität Tübingen tätige Neurowissenschaftler Stefan Treue übernahm das Amt als Nachfolger von Gerhard Hunsmann. Gleichzeitig erhielt Treue eine Professur für Neurowissenschaften und biologische Psychologie an der Universität Göttingen. Neben seiner Tätigkeit als Direktor forscht Stefan Treue am DPZ seitdem innerhalb der von ihm geleiteten Abteilung Kognitive Neurowissenschaften über die Verarbeitung von sensorischen Informationen im zentralen Nervensystem (ZNS) und über die kognitiven Faktoren, die diese Fähigkeit beeinflussen. Diese Forschung dient dem Verständnis der neuronalen Grundlagen der visuellen Forschung. 2010 wurde Treue für seine Studien über die Auswirkungen von Aufmerksamkeit auf die Bewegungsverarbeitung sowie die Verarbeitung sensorischer Reize mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet.
Während seiner bislang 16-jährigen Amtszeit hat der wissenschaftliche Geschäftsführer und Direktor entscheidend zur dynamischen Entwicklung des DPZ beigetragen. Durch die von Stefan Treue ins Leben gerufene Gliederung der wissenschaftlichen Schwerpunkte in die drei Sektionen Infektionsforschung, Neurowissenschaften und Organismische Primatenbiologie erhielt das DPZ ein klares Forschungsprofil, das auch der Senat der Leibniz-Gemeinschaft nach seiner vergangenen Evaluierung 2013/14 besonders hervorhob. Seit 2001 kam es unter Treue zudem zu einem Ausbau der neurologischen und ethologischen Forschung am DPZ. Darüber hinaus tritt Stefan Treue öffentlich für eine vermehrte Transparenz in der Versuchstierforschung ein. Zum einen geht es ihm dabei um eine umfassende Aufklärung über die medizinische Notwendigkeit von Tierversuchen sowie über Möglichkeiten und Grenzen von Alternativmethoden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Öffentlichkeitsarbeit des DPZ in den vergangenen Jahren erheblich verstärkt. Zum anderen engagiert sich der Neurowissenschaftler für eine verantwortungsvolle Versuchstierforschung und trat in der Vergangenheit als politischer Berater auf. Gemeinsam mit der DFG-Senatskommission für tierexperimentelle Forschung und dem schweizerischen Verein „Forschung für Leben“ initiierte er beispielsweise die am 30. November 2001 unterzeichnete „Basler Deklaration“. Diese Selbstverpflichtung zum verantwortungsvollen Umgang mit Versuchstieren wurde initial von rund 80 Lebenswissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Schweden und der Schweiz unterzeichnet. Inzwischen haben 4587 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 58 Ländern die „Basler Deklaration“ unterzeichnet. In seiner Funktion als Direktor des Deutschen Primatenzentrums ist Stefan Treue außerdem ein regelmäßig konsultierter Ansprechpartner verschiedener Medienformate, die sich dem sensiblen Thema Tierversuche widmen.