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SARS-CoV-2-Varianten: Verminderte Hemmung durch Antikörper

Die SARS-CoV-2-Varianten aus Südafrika und Brasilien werden nicht mehr effizient oder gar nicht mehr durch bestimmte Antikörper gehemmt, die für die COVID-19-Therapie zugelassen wurden. Außerdem werden sie weniger effizient durch Antikörper gehemmt, die nach Impfung oder Infektion gebildet wurden.

Die neu aufgetretenen SARS-CoV-2-Varianten Großbritannien (Variante 20I/501Y.V1 aus der B.1.1.7 Linie), Südafrika (Variante 20H/501Y.V2 aus der B.1351 Linie) und Brasilien (Variante P.1 aus der B.1.1.248 Linie) tragen Veränderungen im viralen Spike-Protein. Das Spike-Protein ist der zentrale Angrifttspunkt für Antikörper, daher wird befürchtet, dass rekonvaleszente oder geimpfte Personen gegen diese Varianten nicht ausreichend geschützt sein könnten. Außerdem ist es möglich, dass Antikörper, die für die COVID-19-Therpapie entwickelt wurden, diese Varianten nicht wirksam hemmen.

Eine Studie der Abteilung Infektionsbiologie des DPZ, die in Zusammenarbeit mit Kollegen an der Universität Ulm durchgeführt wurde, liefert nun Hinweise darauf, dass die SARS-CoV-2-Variante aus Großbritannien effizient durch Antikörper gehemmt wird. Die SARS-CoV-2-Varianten aus Südafrika und Brasilien wurden dagegen von bestimmten Antikörpern, die für die COVID-19 Therapie zugelassen wurden, nur noch unvollständig oder gar nicht mehr gehemmt. Außerdem wurden diese Varianten schlechter durch Antitkörper inhibiert, die im Verlauf einer natürlichen Infektion oder nach Impfung gebildet wurden. Diese Ergebnisse zeigen, dass sich SARS-CoV-2 durch Mutationen im Spike-Protein zumindest teilweise der Antikörper-Antwort entziehen kann und dass Antikörper, die für die Therapie entwickelt wurden, durch diese Mutationen ihre Wirksamkeit verlieren können.

Die Ergebnisse der Arbeit wurden auf einem Preprint-Server veröffentlicht: Hoffmann et al, SARS-CoV-2 variants B.1.351 and B.1.1.248: Escape from therapeutic antibodies and antibodies induced by infection and vaccination, bioRxiv doi: doi.org/10.1101/2021.02.11.430787