News
Lernen mit dem Nies-O-Mat
Wie viele der 15 000 Besucher, die laut Universitätspräsidentin Ulrike Beisiegel die erste Göttinger Nacht des Wissens besucht haben, sich bei den Wissenschaftlern des DPZ informiert haben, war kaum zu sagen. Aber in der gesamten Show-Zeit zwischen 17 und 24 Uhr drängten sich Interessierte aus allen Altersgruppen vor den Probier-Stationen des Deutschen Primatenzentrums. "Mir kommt es vor, als wären die letzten fünf Stunden in 30 Minuten vergangen", erzählte zum Beispiel Neurowissenschaftlerin Katharina Menz in einer Atempause, "aber es macht unheimlich Spaß, vor allem den Kindern unsere Versuche zu erklären."
Die Datenexpertin erklärte einen Versuchsaufbau, mit dem die Forscher der Forschergruppe Neurobiologie verdeutlichten, wie sie an der Entwicklung einer Neuroprothese arbeiten. Der Test soll klären, wo im Gehirn die Befehle für verschiedene Greifbewegungen der Hand gegeben werden. Wer den Test selbst schnell genug absolvierte, für den gab es Gummibärchen zur Belohnung. Wer tiefergehende Fragen hatte, dem antworteten die neurowissenschaftlichen Professoren des DPZ, Stefan Treue, Alexander Gail und Hansjörg Scherberger, auch gern selbst.
Während bei den Neurobiologen die Gummibärchen im Minutentakt weniger wurden, standen ein paar Meter weiter am DPZ-Stand Besucher Schlange vor dem Fluoreszenz-Mikroskop und dem Nies-O-Mat der Infektionsbiologen. Wer schon an einer Puzzle-Station gelernt hatte, welche Viren welche Wirtstiere oder Menschen befallen, der konnte sich dort noch eingehender über Infektionsforschung informieren. Während nebenan Besucher in voller Laborkleidung Flüssigkeiten pipettierten, zeigte der Nies-O-Mat, wieviele Keime so ein einfacher Nieser in die Welt schleudert: Auf die Gummihandschuhe der Testbenutzer sprühten DPZ-Mitarbeiter eine "Nieser-Ersatzflüssigkeit". Scheinbar blieben die Handschuhe im normalen Tageslicht sauber. Im Schwarzlicht des Nies-O-Mat allerdings sah man sofort, wie schmutzig die Handschuhe tatsächlich waren.
Am Stand der Verhaltensforscher stand weniger die Nase als Augen und Ohren im Mittelpunkt: Eine Slideshow von Ethologin Julia Fischer erklärte das Kommunikationsverhalten verschiedener Affenarten, und die Rufe der Tiere, die da aus den Kopfhörern drangen, erstaunten und amüsierten viele Besucher, insbesondere aber die zahlreichen Kinder, die am frühen Abend den DPZ-Stand erreichten. Am Ende der Nacht des Wissens waren sich alle Mitabeiter des DPZ einig, die bei der Nacht dabei waren: Die Aktion war ein voller Erfolg.