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59. Internationaler Tag des Versuchstiers

Mit Alternativmethoden Tierversuche verringern
Tierkopf zum Erlernen des Intubierens. Foto: Manfred Eberle

Der Internationale Tag des Versuchstiers am 24. April soll an die Tiere erinnern, die in Versuchen zum Einsatz kommen - sei es für Forschungszwecke oder im Rahmen der Überprüfung des Sicherheits- und Wirksamkeitsprofils in der Medikamentenentwicklung. Tierversuche sind ein kleiner, aber entscheidender Teil der biomedizinischen Forschung, auch am DPZ. Das DPZ betreibt biomedizinische Forschung mit nicht-menschlichen Primaten, um beispielsweise Therapien gegen schwerwiegende Erkrankungen zu entwickeln, für die es bisher nur unzureichende Behandlungsmöglichkeiten gibt. Da das Nerven- und Immunsystem von Affen dem unseren sehr ähnlichen ist, sind nicht-menschliche Primaten für einige Forschungsfragen besonders geeignet, hier ist die Übertragbarkeit auf den Menschen besonders hoch. Gleichzeitig muss die Verwendung von Primaten besonders hohen ethischen Anforderungen genügen.

Mittlerweile lassen sich viele Tierversuche durch alternative oder ergänzende Methoden vermeiden, die nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Aus- und Weiterbildung von Tierärzt*innen und Wissenschaftler*innen eine Rolle spielen. Da die Ausbildung an nicht-menschlichen Primaten verboten ist, aber die entsprechenden Fertigkeiten von den Mitarbeitenden nachgewiesen werden müssen, bevor sie praktisch am Tier arbeiten dürfen, wurde das Skills Lab am DPZ ins Leben gerufen, um diese Lücke zu schließen.

„Im Skills Lab können wir an lebensnahen Modellen Eingriffe üben und dadurch Unsicherheiten für die spätere Arbeit am lebenden Tier abbauen, wodurch die Belastung der Tiere verringert wird“, sagt Rabea Hinkel, Leiterin der Abteilung Versuchstierkunde am DPZ und des Skills Lab, und ergänzt: „Dies ist ein wichtiger Beitrag zum 3R-Prinzip (Englisch: replace, reduce, refine), das für alle Forschenden verpflichtend ist und darauf abzielt, Tierversuche durch Alternativen zu ersetzen, die Zahl der Versuchstiere zu begrenzen und die Belastung der Tiere auf ein unerlässliches Maß zu beschränken.“ Erst kürzlich wurde das Skills Lab um weitere Modelle ergänzt.

Neben einem Kunsthautmodell, mit dem das Vernähen einer „Wunde“ geübt werden kann, oder einem Tierkopf zum Erlernen des Intubierens, wurde zum Beispiel ein Narkosesimulationsmonitor installiert, um die Narkoseüberwachung und mögliche Zwischenfälle unter Anleitung erfahrener Fachtierärzt*innen für Anästhesie zu trainieren. Ein lebensnahes Modell eines Rhesusaffenbeins aus Silikon erlaubt das Training von Blutentnahmen in der Leiste, und an einem Modell eines Rhesusaffenschädels mit Schädelimplantaten können Forschende die Pflege der Implantate üben, bevor sie diese Aufgabe künftig bei den Rhesusaffen in der neurowissenschaftlichen Forschung am DPZ übernehmen.