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Untrennbar verbunden: Tierschutz und wissenschaftliche Qualität

Deutsche Forschungsgemeinschaft veröffentlicht Handreichung zu 3R-Prinzip und guter Wissenschaft
Eine Maus im Labor. Foto: anyaivanova/Shutterstock.com

Versuche mit Tieren sind in der Wissenschaft immer noch unverzichtbar und ein zentraler Bestandteil aussagekräftiger biomedizinischer Forschung. Valide Ergebnisse lassen sich aber nur dann erzielen, wenn die Versuchstiere gesund sind und stressfrei leben. Tierschutz und wissenschaftliche Qualität gehören also nicht nur zusammen, sondern bedingen sich sogar gegenseitig. Die Ständige Senatskommission für tierexperimentelle Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat diese Anforderungen in ihrer jetzt veröffentlichten Handreichung „Das 3R-Prinzip und die Aussagekraft wissenschaftlicher Forschung“ thematisiert.

In dem Dokument beleuchtet die DFG die enge Verzahnung von Tierschutzmaßnahmen in der Forschung wie das 3R-Prinzip und die Aussagekraft wissenschaftlicher Forschungsexperimente. Das 3R-Prinzip beschreibt den international anerkannten ethischen Grundgedanken Tierversuche nach Möglichkeit durch alternative Methoden zu ersetzen (replace), die Anzahl der Versuche und der Versuchstiere auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren (reduce) und die Belastungen der Versuchstiere im Versuch auf ein unerlässliches Maß zu beschränken (refine). Die Senatskommission betont, dass die Beachtung und Umsetzung des 3R-Prinzips unerlässlich, aber nur in Verbindung mit einer wissenschaftlich gesicherten Projektplanung sinnvoll ist. Tierschutzmaßnahmen sollen also als integraler Bestandteil in der Projektplanung verankert werden.

In der Handreichung hat die Senatskommission zur Unterstützung dieses Ziels die spezifischen Anforderungen an die Durchführung von Tierversuchen in der Forschung herausgearbeitet und bietet Hilfestellung zur gesicherten Planung und Beschreibung tierexperimenteller Forschung. Als wesentliche Kriterien für die wissenschaftliche Aussagekraft nennt die Senatskommission die Qualität des Tiermodells, die Genauigkeit der Versuchsanordnung sowie den Grad der Generalisierbarkeit der Versuchsergebnisse über die spezifischen Bedingungen des jeweiligen Versuchs hinaus. Zuletzt werden in der Handreichung Spannungsfelder aus der Praxis der Forschung wie die Wahl der Tierart oder die Festlegung der Tierzahl beschrieben und Empfehlungen für den Umgang mit diesen gegeben.

Zur Handreichung der DFG