Synökologie
Wir interessieren uns für funktionale Beziehungsgefüge von Mitgliedern von Lebensgemeinschaften, insbesondere im Kontext der Primaten-Pflanzen-Interaktionen sowie von Wirt-Parasit-Beziehungen. |
Primaten-Pflanzen-Interaktionen
Primaten zeichnen sich gegenüber anderen tropischen Säugetieren dadurch aus, dass sie in allen Tropenregionen der Erde außer Australien und Ozeanien verbreitet sind. Innerhalb ihrer tropischen Lebensräume interagieren Primaten mit einer Vielzahl von Organismen und erfüllen eine Reihe von ökologischen Funktionen. Eine wesentliche Funktion von Primaten besteht in ihrer Rolle als Samenausbreiter der von ihnen zum Fruchtkonsum genutzten Pflanzenarten. Forschung zur Samenausbreitung ist einer der Schwerpunkte ökologischer Studien in unserer Abteilung. Wir kombinieren Beobachtungen mit molekulargenetischen Verfahren, mit denen wir die Herkunft (Mutterbaum) der durch Primaten ausgebreiteten Samen bestimmen können. Damit ist es möglich, die räumlichen Muster der Samenausbreitung und ihre Konsequenzen für die Pflanzenpopulationen zu analysieren. |
Aktuelle Projekte
Muster, Mechanismen und Determinanten der Samenausbreitung durch Tamarine und andere Neuweltprimaten
Auswirkungen der Samenausbreitung durch Primaten auf die räumlich-genetische Struktur einer neotropischen Baumart (Leonia cymosa)
Vertikale Stratifizierung der Interaktionen zwischen frugivoren und nektarivoren Konsumenten und der cauligenen Liane, Marcgravia longifolia
Interspezifische Interaktionen und NischendifferenzierungIn ihren komplexen tropischen Lebensräumen interagieren Primaten mit zahlreichen anderen Organismen. Uns interessieren hierbei insbesondere die Bildung von interspezifischen Assoziationen von Primaten mit anderen Tieren und die Mechanismen der Nischendifferenzierung sympatrischer Primatenarten.
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Wirt-Parasit-Beziehungen
Freilebende Primaten sind permanent einer Reihe unterschiedlichster Parasiten ausgesetzt, die von ihren Wirten Energie beziehen und manchmal auch Krankheiten auslösen oder übertragen. Andere Mikroorganismen können dagegen für den Wirt sehr nützlich sein, z.B. als Bestandteil der Darmflora. Wir interessieren uns für das evolutionäre Wettrennen und Beziehungen zwischen den Primatenwirten und ihren Parasiten; insbesondere für die genetischen und verhaltensbiologischen Anpassungen der Primaten, mit denen sie ihren Parasitenbefall zu reduzieren versuchen, sowie für die Determinanten der Übertragung und die Zusammensetzung von Mikroorganismen in freilebenden Lemurenarten. |
Aktuelle Projekte
Konsequenzen der Variation in der Gruppengröße auf die Gesundheit von Verreaux’s Sifakas Das Mikrobiom von Rotstirnmakis und Mausmakis Hygienisches Verhalten von grauen Mausmakis
Konsequenzen der Variation in der Telomerlänge beim Labord’s Chamäleon |
Schwerpunkte
Verhalten
Ökologie
Synökologie