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Die Standardtherapie bei verschlossenen Herzkranzgefäßen besteht in einer raschen Rekanalisation der betroffenen Gefäße, der sogenannten Revaskularisierung. Diese Methode ist zeitsensitiv und der Anteil an gerettetem Gewebe verringert sich je länger der Gefäßverschluss andauert. Jedoch kommt es auch durch das Wiedereröffnen des verschlossenen Gefäßes zu einem Schaden, dem sogenannten Reperfusionsschaden. Dieser entsteht durch das schnelle einströmen von sauerstoffreichem Blut in das ischämische Herzgewebe und ist charakterisiert durch einen vermehrten Zelltod, Einwanderung von Endzündungszellen und einer verminderten kontraktilen Leistung in diesem Gebiet. Dieser Schaden ist zum Teil reversibel und daher sehr geeignet für neue Therapiestrategien. Die optimierte pharmakologische und interventionelle Therapie konnte deutlich zu einem besseren Überleben von Patienten mit myokardialer Ischämie beitragen, dennoch tritt insbesondere bei Patienten mit großem Herzinfarkt ein adverses Remodelling auf, das bei einer hohen Zahl von Patienten (30% in der AMI-Gruppe) zur Herzinsuffizienz führen kann.

Akuter Myokardinfarkt und Revaskularisierung

Therapieansätze

MicroRNAs (miRs) sind kleine, ungefähr 22 Nukleotid lange, nicht-kodierende RNAs die intrazellulär durch die RNasen Drosha und Dicer prozessiert werden. Durch Bindung an mRNAs können miRs die Translation verhindern oder die mRNA Degradation induzieren und damit eine Vielzahl an Zielgenen posttranskriptionell regulieren. MiRs spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklungsbiologie, in der Aufrechterhaltung der Gewebehomöostase sowie insbesondere unter pathophysiologischen Bedingungen. In verschiedenen Arbeiten konnte gezeigt werden, dass die pharmakologische Intervention mit miR-Antisense Molekülen zur spezifischen Reduktion einer miR im Tiermodell genutzt werden kann.

Review: Gene therapy for ischemic heart disease.

 

Die Inhibition von miR-92a mittels eines LNA-modifizierten Antagonisten zeigte hierbei eine deutliche Verbesserung des Ischämie-Reperfusionsschadens. Neben der Verringerung der Infarktgröße zeigte sich hierdurch eine Verbesserung der Mikrozirkulation und eine Reduktion der lokalen Inflammation, alles zentrale Prozesse die an dem Ischämie-Reperfusionsschaden beteiligt sind.