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Caspar Schwiedrzik erhält ERC-Grant

Forschung zu Wahrnehmung und Lernen
Dr. Caspar Schwiedrzik, Neurowissenschaftler am European Neuroscience Institute und am Deutschen Primatenzentrum, hat einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats erhalten. Foto: Karin Tilch

Der Göttinger Neurowissenschaftler Caspar Schwiedrzik hat einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (European Research Council) erhalten. Dieser Preis soll vielversprechende Nachwuchswissenschaftler fördern, die ein visionäres Forschungsprojekt verfolgen. Schwiedrzik wird über einen Zeitraum von fünf Jahren mit insgesamt rund 1,9 Millionen Euro gefördert.

Caspar Schwiedrzik leitet sowohl eine Arbeitsgruppe am European Neuroscience Institute (ENI), einer Kooperation zwischen der Universitätsmedizin Göttingen und der Max-Planck-Gesellschaft, als auch am Deutschen Primatenzentrum (DPZ). Er untersucht, wie das Sehen durch variable Signale aus der Umwelt beeinflusst wird, und wie daraus Verbesserungen der Wahrnehmung herbeigeführt werden können. Sein Ansatz beruht auf dem Vergleich verschiedener Arten, Mensch und Rhesusaffe, sowie unterschiedlicher neurowissenschaftlicher Methoden. So kombiniert er bildgebende Verfahren mit elektrophysiologischen Untersuchungen zur Aktivität einzelner Nervenzellen.

„Ich möchte herausfinden, ob wir die Wahrnehmung durch neue Trainingsmethoden, die Variabilität gezielt einsetzen, verbessern können, und auf welche Veränderungen im Gehirn solche Lerneffekte zurückgehen“, sagt Caspar Schwiedrzik. „Dies würde unser Verständnis von Lernprozessen im Gehirn vertiefen und könnte im besten Fall die Effizienz von Trainings zur Verbesserung der Wahrnehmung zum Beispiel bei Patienten mit Wahrnehmungsdefiziten erhöhen. Über die ERC-Förderung freue ich mich sehr. Sie erlaubt es mir, meine Forschung effektiv voranzutreiben.“

Caspar Schwiedrzik (Jahrgang 1983) studierte von 2003 bis 2008 Psychologie mit den Schwerpunkten kognitive Neurowissenschaften und klinische Neuropsychologie an der Universität Konstanz und promovierte 2011 am Max-Planck-Institut für Hirnforschung und der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Von 2012 bis 2016 forschte er an der New Yorker Rockefeller University. Seit Januar 2017 leitet er die Arbeitsgruppe Neural Circuits and Cognition am ENI und ist ab Februar 2019 auch Leiter der Nachwuchsgruppe "Perception and Plasticity" am DPZ.