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Neue Serviceeinheit: Hormonlabor

Seit dem 1. Januar arbeitet das Hormonlabor am DPZ selbstständig. Es bietet wichtige Dienste für die Forschung.
Das Hormonlabor des DPZ

Das Hormonlabor des Deutschen Primatenzentrums arbeitet seit dem 1. Januar als selbstständige Serviceeinheit für Kollegen am DPZ und in aller Welt. Bis Ende 2012 waren die Mitarbeiter um Leiter Michael Heistermann noch in der Abteilung Reproduktionsbiologie angesiedelt, ab jetzt bieten sie ihren Service selbstständig an. Das Labor besitzt langjährige Erfahrungen mit endokrinologischen Methoden wie Hormonanalysen aus Urin und Kot (dazu Blut und Speichel) zur Erfassung der Fruchtbarkeit und des physiologischen Stressstatus bei Primaten und einigen anderen Säugetieren. Die Wissenschaftler leisten wichtige Arbeit für die Bereiche der Forschung am DPZ: die biomedizinische sowie vergleichende freiland-basierte Forschung und auch das Zuchtmanagement der Primatenkolonie.

Das Hormonlabor des DPZ bietet als Service die Messung von Steroidhormonen auch für externe Interessenten aus der Wissenschaft an: Die quantitative Bestimmung solcher Hormone (zum Beispiel Progesteron, Testosteron, Cortisol) im Blut und Speichel sowie ihrer Metabolite in Urin und Kot dient zur Erfassung des weiblichen und männlichen Reproduktionsstatus sowie der Nebennierenrindenaktivität (Stress). Insgesamt testen die Mitarbeiter und andere Kollegen des DPZ pro Jahr mehr als 10.000 Proben.

Darüber hinaus leistet das Labor auf Wunsch Service zur hormonellen Reproduktions- und Stressdiagnostik zur Unterstützung der Haltung und Zucht von Primaten und einigen anderen Säugetierarten. Dieser Service wird insbesondere von Zoos beim Zuchtmanagement gefährdeter Arten in Anspruch genommen, vorwiegend aller Menschenaffenarten. Anhand von Hormonanalysen beurteilen Michael Heistermann und seine Mitarbeiter Eisprung-Aktivitäten und Fruchtbarkeit von Weibchen, diagnostizieren Trächtigkeiten und überwachen sie.

Zudem bietet das Labor seinen Service auch für das Reproduktionsmonitoring bei Elefanten und Nashörnern an. Seit knapp 20 Jahren unterstützt es damit das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den Asiatischen und Afrikanischen Elefanten mit wöchentlichen Hormonanalysen. Im vergangenen Jahr haben Michael Heistermann und seine Kollegen so 80 Tiere in 24 Zoos in ganz Europa betreut.