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Sozialbeziehungen verstehen

DFG verlängert Graduiertenkolleg
Prof. Dr. Julia Fischer, Sprecherin des Graduiertenkollegs. Foto: Oliver Möst
Prof. Dr. Julia Fischer, Sprecherin des Graduiertenkollegs. Foto: Oliver Möst

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Graduiertenkolleg 2070 „Verstehen von Sozialbeziehungen“ um eine zweite Förderperiode verlängert. Das gemeinsame Kolleg von Universität Göttingen und Deutschem Primatenzentrum erhält in den kommenden viereinhalb Jahren rund 4,4 Millionen Euro. Verhaltensforscher, Psychologen und Linguisten der Georg-August-Universität Göttingen und des Deutschen Primatenzentrums untersuchen gemeinsam das Sozialverhalten von Affen und Menschen. Beide leben in komplexen Gesellschaften und müssen Sozialbeziehungen pflegen und steuern. Offen ist bisher noch, wie stark sie sich in ihren hierbei angewendeten geistigen Fähigkeiten unterscheiden. Die Promovierenden des Graduiertenkollegs untersuchen daher, wie Kleinkinder, Erwachsene und verschiedene Affenarten soziale Signale wie Gesten und Laute verarbeiten, wie sie Sozialbeziehungen zwischen Anderen nachverfolgen und wie sie ihr Verhalten mit Gruppenmitgliedern koordinieren.

In der ersten Kohorte waren am Graduiertenkolleg 22 Promovierende beteiligt, von denen 15 ihre Promotion bereits abgeschlossen haben. Die erste Förderperiode lief über viereinhalb Jahre und hatte ein Volumen von 3,7 Millionen Euro. „In der ersten Förderperiode haben wir den Grundstein für die Erforschung der sozialen Beziehungen gelegt. Wir freuen uns sehr, dass wir nun in einer zweiten Förderperiode die Möglichkeit erhalten, auf diesen Ergebnissen aufzubauen und die neu identifizierten Fragen in Angriff zu nehmen“, sagt Julia Fischer, Sprecherin des Graduiertenkollegs. „Unter anderem werden wir verstärkt die Entwicklung des Sozialverhaltens bei Kindern und jungen Affen in den Blick nehmen.“

Graduiertenkollegs dienen der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und werden von der DFG für maximal neun Jahre gefördert. Doktorandinnen und Doktoranden werden im Rahmen eines thematisch abgegrenzten Forschungsprogramms interdisziplinär ausgebildet und auf eine spätere Tätigkeit in der Wissenschaft vorbereitet. So werden nicht nur die Stellen der Promovierenden finanziert, sondern auch Mittel für Gastwissenschaftler, Reisen, Workshops sowie für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bereitgestellt.