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Aufbauleistungen der neuen Abteilung Funktionelle Bildgebung „exzellent“

„Herausforderungen der Aufbauphase in beeindruckender Weise gemeistert“
Der Siemens Prisma Magnetresonanztomograph erreicht eine Magnetstärke von 3 Tesla. Er ist für größere Primaten einschließlich des Menschen geeignet. Foto: Sven Philipp
Prof. Susann Boretius leitet die im Jahr 2015 neu eingerichtete Abteilung Funktionelle Bildgebung. Foto: Karin Tilch
Prof. Susann Boretius leitet die im Jahr 2015 neu eingerichtete Abteilung Funktionelle Bildgebung. Foto: Karin Tilch

Die Abteilung Funktionelle Bildgebung wurde im Juli 2015 mit der Berufung von Susann Boretius auf die W3-Professur „Funktionelle Bildgebung“ an der Universität Göttingen eingerichtet. Knapp vier Jahre später, am 11. März 2019, hat der mit externen Mitgliedern besetzte Wissenschaftliche Beirat des DPZ die neue Abteilung erstmalig begutachtet – und war beeindruckt.

Als Susann Boretius im Sommer 2015 ans DPZ kam, war das Bildgebungsgebäude gerade fertiggestellt, die Einweihung erst wenige Wochen her. Noch keiner der heute 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war eingestellt, noch kein Büro möbliert. Die beiden 3,0 und 9,4 Tesla Kernspintomographen waren zwar schon da, mussten jedoch eingerichtet und getestet werden. Zudem fehlte noch die Tierhaltung für Nagetiere, an denen die promovierte Tierärztin und Physikerin vergleichend zu Makaken und Weißbüschelaffen forschen wollte. Es war also zunächst viel Aufbauarbeit zu leisten, die noch durch einen Wassereinbruch im neuen Gebäude erschwert wurde. Dies konnte die Abteilung aber nicht aufhalten, es kamen nicht nur neue Möbel und Mitarbeiter hinzu, auch das Methoden- und Forschungsspektrum wurde zusehends breiter.

Die Abteilung Funktionelle Bildgebung nutzt moderne bildgebende Verfahren, um Informationen über die Funktion von Organen zu erhalten – bei Mäusen, Affen und Menschen. Dieser speziesübergreifende Ansatz ist ein Alleinstellungsmerkmal, das jedoch auch Schwierigkeiten birgt. So ist ein Mausgehirn viel kleiner als ein Menschengehirn, ein Mausherz schlägt viel schneller als ein Menschenherz. Die Auflösung muss also bei Mäusen deutlich höher sein als bei Menschen, um aussagekräftige Bilder zu erhalten. Ein Spezialgebiet der Abteilung ist daher die methodische Weiterentwicklung der Magnetresonanztomographie (MRT) und Magnetresonanzspektroskopie (MRS). Mit Hilfe von MR-Methoden, die für Nager und Primaten optimiert werden, bearbeitet die Abteilung zudem aktuelle Fragen der biomedizinischen Grundlagenforschung und der präklinischen Forschung. Beispiele sind Studien zum Einfluss von Narkosen auf biologische Funktionen des Gehirns und zu möglichen Biomarkern für das frühzeitige Erkennen von altersbedingten Krankheitsprozessen.

Die Gutachtergruppe war „von der Entwicklung der Abteilung gerade angesichts der Herausforderungen beim infrastrukturellen Aufbau beeindruckt“ und bewertete die Aufbauleistung der Abteilung mit „exzellent“. Die Abteilung habe bereits „ein sehr breites und innovatives Methodenspektrum etabliert“. Außerdem lobten die Gutachter „die außerordentlich hohe Motivation und Kompetenz aller Mitglieder der Abteilung“. Als „sehr positiv“ wurden die „vielfältigen Kooperationen der Abteilung innerhalb und außerhalb des DPZ“ gesehen. Die Aufgabe, sowohl wissenschaftlich tätig zu sein als auch ein hochkarätiges methodisches Spektrum abzudecken, sei durch die Abteilung „herausragend erfüllt“.