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REANIMA: Neue Ansätze in der Herzforschung

DPZ an europaweitem Forschungsprogramm zur Herzregeneration beteiligt
Herz einer neugeborenen Maus, das noch seine Regenerationsfähigkeit besitzt. Das Bild zeigt Zellen des Immunsystems und der koronaren Gefäßversorgung, die beide für die Herzregulation relevant sind. Foto: Centro Nacionales de Investigaciones Cardiovasculares (CNIC)
Prof. Rabea Hinkel, Leiterin der Abteilung Versuchstierkunde am DPZ. Foto: Karin Tilch
Prof. Rabea Hinkel, Leiterin der Abteilung Versuchstierkunde am DPZ. Foto: Karin Tilch

Die Erforschung neuer Mechanismen der Gewebeerneuerung bei Herzerkrankungen und deren erfolgreiche Übertragung in medizinische Anwendungen, sind die zentralen Ziele des REANIMA-Projekts. Das europaweite Forschungsprogramm wird vom Centro Nacional de Investigaciones Cardiovasculares (CNIC) in Madrid koordiniert und von der EU mit acht Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren unterstützt. Elf weitere europäische Forschungseinrichtungen arbeiten ebenfalls an dem Projekt. Vom DPZ ist die Abteilung Versuchstierkunde unter der Leitung von Rabea Hinkel beteiligt. Das Projekt wird offiziell im Januar 2020 starten.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Die damit einhergehende Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung, die derzeit, wenn überhaupt, nur durch Herztransplantationen geheilt werden kann. Grund für die Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, abgestorbene Muskelzellen, selbst zu regenerieren. Um dieses Problem zu lösen, forschen nun zahlreiche Wissenschaftler gemeinsam innerhalb des REANIMA-Projektes. Ziel ist es, neue Therapien für die Herzregeneration anzubieten.

Fische und Amphibien sind in der Lage, ihre Herzen zu regenerieren und in neueren Studien konnte man auch Gewebeerneuerung in den verletzten Herzen neugeborener Mäuse nachweisen. Jedoch sind die Herzen von erwachsenen Säugetieren, einschließlich des Menschen, nicht zur Regeneration in der Lage. Im Rahmen des REANIMA-Projektes soll das aus der Forschung an Tiermodellen gewonnene Wissen umfassend analysiert werden, um es in neue regenerative Therapien zur Behandlung von Herzinsuffizienz einfließen zu lassen. Das Projekt vereint dabei Erkenntnisse von Tierarten, die ihre Herzen regenerieren können (Fische und Amphibien), von Tieren, die es nicht können (erwachsene Säugetiere), und von menschlichen Herzgewebe, das durch Tissue Engineering gewonnen wird.

Weitere Partner des Projektes sind neben dem CNIC und dem DPZ das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Deutschland), das King's College London (Großbritannien), die Universität Bern (Schweiz), das Forschungsinstitut für molekulare Pathologie Gesellschaft MBH (Österreich), das Weizmann Institute of Science (Israel), das Koninklijke nederlandse akademie van wetenschappen (Niederlande), die Ethris GMBH (Deutschland); ZeClinics SL (Spanien), Scuola Superiore Di Studi Universitari e di perfezionamento S Anna (Italien) und das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI (Deutschland).

Durch die Zusammenführung von Industriepartnern und Wissenschaftlern, die auf translationale und präklinische Forschung spezialisiert sind, soll REANIMA die Entwicklung neuer fortschrittlicher Therapien ermöglichen.