Waldverlust zwingt Languren zu Kreuzungen zwischen Arten
Forschungsergebnisse des Deutschen Primatenzentrums – Leibniz-Institut für Primatenforschung - zeigen eine bedrohliche Entwicklung für zwei gefährdete Primatenarten in Bangladesch: Phayre-Brillenlanguren (Trachypithecus phayrei) und Kappenlanguren (Trachypithecus pileatus). In gemischten Gruppen dieser beiden Arten wurden bereits Hybride gefunden und genetisch bestätigt. Wenn die Hybridisierung anhält, könnte dies das Aussterben einer oder beider Arten bedeuten (International Journal of Primatology).
Fünf Jahre lang (2018-2023) untersuchte ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Tanvir Ahmed, Doktorand am Deutschen Primatenzentrum, die Langurenpopulationen im Nordosten Bangladeschs. Sie fanden heraus, dass acht der 98 untersuchten Langurengruppen aus Phayre- und Kappenlanguren bestanden und in drei Gruppen einige Individuen als eine Mischung der beiden Arten auftraten. Später analysierten die Forscher genetische Proben dieser Tiere im Labor des Deutschen Primatenzentrums und bestätigten einen Fall von Hybridisierung. Dieser Langur hatte eine Kappenlanguren-Mutter und einen Phayre-Brillenlanguren-Vater. Ein anderes Weibchen, das wie ein Hybrid aussah, zeigte Anzeichen von Mutterschaft, was darauf hindeutet, dass zumindest weibliche Hybriden fruchtbar sind und Junge zur Welt bringen können.