Neuropathologie
Neuropathologie bei Primaten
Nichtmenschliche Primaten werden aufgrund ihrer physiologischen Ähnlichkeit zum Menschen regelmäßig in der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung sowie bei der Entwicklung neurologischer Therapien als Tiermodell eingesetzt. Hierfür ist eine fundamentale Kenntnis sowohl von normalen physiologischen Prozessen und deren morphologischen Korrelaten, als auch von spontan auftretenden oder experimentell induzierten pathologischen Veränderungen im Affengehirn unabdingbar. Im Rahmen der Routinediagnostik werden spontan auftretende oder möglicherweise experimentell induzierte neuropathologische Veränderungen bei nicht-menschlichen Primaten systematisch aufgearbeitet und umfangreich charakterisiert. Dabei reicht das Spektrum von SIV-assoziierten Neuropathien (z.B. Riesenzell-Enzephalitis, Cyomegalovirus-Neuritis) über diverse infektiöse (virale, bakterielle, parasitäre oder Pilzinfektionen) und andere entzündlich-degenerative Veränderungen (z.B. Leukoenzephalopathie, Guillain-Barré Syndrom) bis hin zu neoplastischen Prozessen (z.B. Meningeom, zerebrales Lymphom). Als weiterer, zukünftiger Schwerpunkt sind im Rahmen eines multidisziplinären Seneszenz-Projektes umfangreiche neurohistologische Untersuchungen zu altersabhängigen Veränderungen im ZNS von Weißbüschelaffen (Callithrix jacchus) in Planung.