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Exzellenzcluster-Antrag „Primatenkognition" einen Schritt weiter

Insgesamt vier Anträge der Universität Göttingen wurden zum Vollantrag aufgefordert
Ein Javaneraffe in der Primatenhaltung am DPZ. Foto: Christian Schlögl
Bared-teeth display zwischen zwei Berberaffen. Foto: Christian Schlögl
Bared-teeth display zwischen zwei Berberaffen. Foto: Christian Schlögl

Die Universität Göttingen und ihre Partner am Göttingen Campus sind im Wettbewerb um Fördergelder aus der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern dabei. Anfang April 2017 hatte die Universität sechs Antragsskizzen für Exzellenzcluster eingereicht; sie kann nun Vollanträge für vier Cluster einreichen. Die Themen sind „Multiscale Bioimaging“, „Primatenkognition“, „Konstruktionen des Religiösen“ und „Integrative Landnutzungswissenschaften für nachhaltige Entwicklung“. Bis 21. Februar 2018 müssen die Cluster-Vollanträge eingereicht werden; die endgültige Entscheidung über die Förderung der Cluster fällt im September 2018. 

„Wir sind stolz, das Expertengremium mit diesen Anträgen überzeugt zu haben“, freut sich Universitätspräsidentin Ulrike Beisiegel. „Dies eröffnet uns eine sehr gute Chance, dass wir am Wettbewerb ,Exzellenzuniversität‘ teilnehmen können, für den wir mit der langfristigen Strategie der Universität mit dem Göttingen Campus gut aufgestellt sind. Nun haben wir eine weitere wichtige Arbeitsphase vor uns. Ich danke allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ihren Einsatz.“ 

Primatenkognition
Der beantragte Cluster „Primatenkognition – Informationsintegration in einer komplexen sozialen Welt“ will die Mechanismen verstehen, die dem Sozialverhalten und der Kognition von Menschen und nichtmenschlichen Primaten zugrunde liegen. Hierfür sollen von der Freiland-Forschung bis ins Labor mit innovativen Methoden Verhaltens-, Hormon- und neurophysiologische Daten von Individuen in sozialen Interaktionen erhoben und ausgewertet werden. Sprecherin des Vorhabens ist Julia Fischer, Professorin für Primatenkognition an der Universität Göttingen und am Deutschen Primatenzentrum - Leibniz-Institut für Primatenforschung. Sie wird von Hannes Rakoczy, Annekathrin Schacht und Stefan Treue unterstützt. 

Multiscale Bioimaging
Ziel des beantragten Clusters „Multiscale Bioimaging: von molekularen Maschinen zu Netzwerken erregbarer Zellen“ ist es, die strukturellen und die sich daraus ergebenden funktionellen Eigenschaften erregbarer Zellen in Herz und Hirn über mehrere Längenskalen hinweg zu verstehen. Hierzu sollen neue biophysikalische Verfahren, im Besonderen abbildende Methoden, entwickelt werden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen sollen neuartige diagnostische und therapeutische Ansätze für Erkrankungen von Herz und Hirn ermöglicht werden. Sprecher des Vorhabens sind der Neurowissenschaftler Tobias Moser, Universitätsmedizin Göttingen und Deutsches Primatenzentrum, die Chemikerin Claudia Steinem von der Universität Göttingen und der Molekularbiologe Patrick Cramer vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. 

Konstruktion des Religiösen
Der beantragte Cluster „Konstruktionen des Religiösen“ zielt auf Grundlagenforschung zu Praktiken religiöser Grenzziehungen in verschiedenen historischen Perioden und kulturellen Kontexten. Untersucht werden Abgrenzungen religiöser und nicht-religiöser Sphären ebenso wie inter- und intrareligiöse Differenzen. Die enge Verschränkung globaler und transregionaler Forschung mit historischen Vergleichsperspektiven sowie eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit der Geistes- und Sozialwissenschaften sollen das Verständnis ge-genwärtiger religiöser Rekonfigurationen befördern. Sprecher des Vorhabens sind der Religionssoziologe Matthias Koenig, die Historikerin Hedwig Röckelein und Ran Hirschl, Alexander von Humboldt-Professor für Komparativen Konstitutionalismus, von der Universität Göttingen. 

Integrative Landnutzungswissenschaften
Der beantragte Cluster „Integrative Landnutzungswissenschaften für nachhaltige Entwicklung (LUSci)“ verknüpft forst- und agrarwissenschaftliche Forschung und hat globale Probleme der Landnutzung vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern im Blick. Untersucht werden soll, wie Landnutzung nachhaltig betrieben werden kann. Dabei wird ein Spektrum von der Bodenzusammensetzung bis zu Klimaeinflüssen abgedeckt. Sprecher des Vorhabens sind der Forstwissenschaftler Edzo Veldkamp, der Agrarökonom Bernhard Brümmer und die Ökologin Kerstin Wiegand von der Universität Göttingen.