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(11) Aufmerksamkeit (st) vom 15. Januar 2016

Themen der Vorlesung:

  • Die Interpretation von neuronaler Informationsverarbeitung als Einbahnstraße von den Sensoren zur Wahrnehmung.
  • Die Evolution von Hochleistungs-Sinnessystemen als Anpassung an die Vorteile der Verfügbarkeit von detaillierten Informationen über die Umwelt für das Überleben und die Fortpflanzung von Individuen.
  • Die Notwendigkeit den mit dieser Hochentwicklung verbundenen Datenmengen Herr zu werden. Die dafür entwickelten Mechanismen müssen vor allem drei Herausforderungen Rechnung tragen:
    • Das Nervensystem enthält Nadelöre (bottlenecks), die eine Begrenzung der maximalen Datenmenge erfordern
    • Bei der Reduktion von Datenmengen ist die unterschiedliche Relevanz verschiedener Informationen zu berücksichtigen, d.h. das schlechte Signal-Rausch-Verhältnis (im evolutionären Sinne) der von den Sensoren aufgenommenen Daten sollte bei der Reduktion verbessert werden
  • Ergebnis einer evolutionär optimalen Datenreduktion ist eine Repräsentation der sensorischen Umwelt, die sich auf Kosten einer kompletten und akkuraten 'Abbildung' auf die für das Überleben relevanten Informationen konzentriert.
  • Bei diesem Prozess spielt Aufmerksamkeit die zentrale Rolle, neben Signalkompression und der Entwicklung von ungleichmäßig verteilter Sensitivität und Steuerbarkeit der Sensoren.
  • Als Beispiel von der Modulation sensorischer Informationsverarbeitung durch Aufmerksamkeit wurden in der Vorlesung die Einflüsse von räumlicher und eigenschafts-basierter Aufmerksamkeit auf die Reaktion von Neuronen im Areal MT des visuellen Cortex von Rhesus-Affen vorgestellt.

Beispielfragen:

  • Welchen Einfluss hat räumliche Aufmerksamkeit auf eine typische Tuningkurve eines richtungsselektiven Neurons im visuellen Cortex? Wieso bedarf es zur Beantwortung dieser Frage zweier Tuningkurven?
  • Ein physiologisch motiviertes Modell von Aufmerksamkeit ist das 'feature-similarity gain model of attention'. Unter welchen Bedingungen (für die Position und die anderen Eigenschaften eines Reizes) sagt dieses Modell einen besonders hohen Aufmerksamkeitseffekt voraus?
  • Beschreiben Sie eine Alltagssituation, in der Eigenschafts-basierte Aufmerksamkeit (im Gegensatz zu räumlicher Aufmerksamkeit) eine besonders starke Rolle spielt.
  • Nennen Sie Beispiele für ungleich verteilte Sensitivität, steuerbare Sensoren und Signalkompression im visuellen System.

Wichtige Konzepte und Begriffe

  • Vigilanz vs. Aufmerksamkeit
  • automatische vs. freiwillige Aufmerksamkeit
  • räumliche vs. Eigenschafts-basierte Aufmerksamkeit

Vorlesungsfolien

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 26. Januar 2016