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Tierversuche: Mehr Sicherheit, weniger Bürokratie

DFG fordert eine Reform der Genehmigungsverfahren für tierexperimentelle Forschung

Die Ständige Senatskommission für tierexperimentelle Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) fordert in einer aktuellen Stellungnahme eine Neujustierung der Genehmigungsverfahren für Tierversuche. Ziel sei es, die hohen Tierschutzstandards in Deutschland mit der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Wissenschaft in Einklang zu bringen. Eine in diesem Rahmen durchgeführte Pilotstudie zeigt verschiedene Problemfelder auf.

 

„Die Genehmigungsverfahren, wie sie aktuell durchgeführt werden, sind ein besonders prägnantes Beispiel für ausufernde Bürokratisierung und Überregulierung“, sagte die Vorsitzende der Senatskommission, Brigitte Vollmar. „Als Wissenschaftler*innen bekennen wir uns uneingeschränkt und aus voller Überzeugung zu den sehr hohen Standards des Tierschutzes in Deutschland. Gleichzeitig benötigen wir aber vernünftige Rahmenbedingungen für unsere Forschung. Nur so können wir die Innovationskraft unseres Landes bestmöglich ausschöpfen.“

Eine Anpassung der Genehmigungsverfahren sei dringend notwendig, um Bürokratie abzubauen, Rechtsunsicherheiten zu beseitigen und die Planbarkeit der Forschung zu gewährleisten, so die Senatskommission.

Eine begleitende Pilotstudiemit 466 Anträgen aus 44 Einrichtungen zeigt zudem große Unterschiede zwischen den Bundesländern: Genehmigungen dauern im Schnitt fünf Monate, teils über ein Jahr, und es gibt viele Rückfragensowie uneinheitliche Abläufe.

Die Kommission fordert daher:

  • bundesweit einheitliche Verfahren,
  • feste Bearbeitungsfristen,
  • weniger Bürokratie und
  • mehr Transparenz.

DFG-Präsidentin Katja Becker mahnt, dass sich die Situation trotz der Tierschutzgesetz-Novelle 2021 verschlechtert habe, und hofft, dass die Stellungnahme politische Impulse für Verbesserungen setzt.