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Eine eine Krebszelllinie, die mit einem dual-fluoreszierendem Virus (KSHV) infiziert wurde. Das Kapsid des Virus ist rot und das Glycoprotein M grün leuchtend. Der Kern der Zelle wird durch eine Hoechst-Färbung blau dargestellt. Die Infektion wurde mittels eines konfokalen Mikroskops zum Zeitpunkt des Anheftens des Virus aufgenommen. Sarah Schlagowski

Ehemalige Nachwuchsgruppe Herpesviren

Das humane Kaposi-Sarkom-Herpesvirus (KSHV) und das Rhesusaffenrhadinovirus RRV

Die Nachwuchsgruppe von Dr. Alexander Hahn hat bis Ende 2024 das humane Kaposi-Sarkom-Herpesvirus (KSHV), ein gamma2-Herpesvirus oder Rhadinovirus, und das verwandte Rhesusaffenrhadinovirus RRV erforscht.

KSHV ist ein Tumorvirus. Es ist mit dem Kaposi-Sarkom assoziiert, sowie mit dem primären Effusionslymphom und der multizentrischen Castleman Erkrankung, zwei proliferativen B-Zell-Erkrankungen. Die KSHV-assoziierten Erkrankungen treten vor allem in Subsahara-Afrika und im Kontext von HIV Erkrankungen auf.

Virus-Rezeptor Interaktionen

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der Interaktion der viralen Glykoproteine mit zellulären Rezeptoren. Die Rezeptorinteraktionen sind entscheidend für die Erkennung und Infektion von Zielzellen. Sie sind eine wichtige Determinante des Tropismus der Viren und bestimmen, welche Zelltypen und Gewebe das Virus infizieren kann. Wir nutzen unsere Erkenntnisse über spezifische Virus-Rezeptor Interaktionen, um Virusmutanten zu generieren, die mit bestimmten Rezeptoren nicht mehr interagieren können und einen veränderten Zell- und Gewebstropismus aufweisen. Auf lange Sicht wollen wir diese modifizierten Viren als experimentelle Impfviren und Impfvektoren nutzen.

Rezeptorfunktion

Ein weiterer Fokus unserer Forschung liegt auf der Funktion der zellulären Rezeptoren selbst. Der zelluläre Rezeptor des KSHV gH/gL Glykoproteinkomplexes, EphA2, sowie verwandte Proteine aus der Eph Familie werden von mehreren viralen und mindestens einem bakteriellen Pathogen genutzt. Kürzlich wurde entdeckt, dass sogar Malariaparasiten diesen Rezeptor binden. Wir denken, dass diese konvergente Evolution die Frage nahelegt, warum ein derart unterschiedliches Ensemble an Krankheitserregern mit dem gleichen Protein interagiert.

Epidemiologie, Übertragung und Krankheiten

Die DPZ Primatenkolonie stellt eine einzigartige Ressource für die Gewinnung und Analyse weiterer Virusisolate dar. Durch die Sequenzierung von Virusisolaten wollen wir die Sequenzvielfalt der Viren und die Übertragungsrouten in der Primatenkolonie erforschen. In Kollaboration mit der Abteilung Infektionspathologie können wir mögliche Assoziationen mit Erkrankungen aufspüren.

Mitglieder der Nachwuchsgruppe waren:

Dr. Alexander Hahn

Dr. Anna Großkopf (jetzt am NIH)

Dr. Bojan Hörnich (jetzt beim DLR)

Sarah Schlagowski, TA

Dr. Thomas Fricke (jetzt an der UMG)

Dr. Stefano Scribano

Shanchuan Liu (PhD Stipendiat)

Xiaoliang Yang (Gastwissenschaftler)

Ausgewählte Publikationen

  • Kaposi’s sarcoma-associated herpesvirus (KSHV) gB dictates a low-pH endocytotic entry pathway as revealed by a dual-fluorescent virus system and a rhesus monkey rhadinovirus expressing KSHV gB.

    PLoS Pathogens, accepted
  • Kaposi's sarcoma-associated herpesvirus glycoprotein K8.1 is critical for infection in a cell-specific manner and functions at the attachment step on keratinocytes. 

    J Virol. 2023 Oct 31;97(10):e0083223. - DOI -
  • Antibodies Targeting KSHV gH/gL Reveal Distinct Neutralization Mechanisms

    Viruses, 2022, 14 (3), 541