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Probensammlung und -lagerung

Eine unsachgemäße Probensammlung, Lagerung oder der Transport kann die Ergebnisse der Analyse physiologischer Marker erheblich beeinträchtigen oder sogar unbrauchbar werden lassen. Deshalb ist eine korrekte Sammlung und Aufbewahrung der Proben entscheidend, um zuverlässige Resultate zu erhalten. Die Methode und Häufigkeit der Probennahme variieren je nach Probenart, Studiendesign, Tierart und deren Lebensbedingungen (z.B. Zoo oder Freiland). Aus diesem Grund sollten die genauen Abläufe im Vorfeld individuell abgestimmt werden.

Regelmäßiges Probensammeln

  • Eine einzelne Markeranalyse reicht meist nicht aus, um den physiologischen Status zuverlässig zu erfassen. Proben müssen in der Regel über längere Zeiträume wiederholt gesammelt werden.
  • Eine erhöhte Progestagenkonzentration in einer Blut-, Urin- oder Kotprobe weist nicht zwingend auf eine Trächtigkeit hin. Sie könnte auch auf die Lutealphase des Ovarialzyklus hindeuten.
     

Herausforderungen

  • Die Probenmenge und -qualität muss stets sichergestellt sein.
  • Kontaminationen (z.B. Urin mit Kot) oder unsachgemäße Lagerung (z.B. Kotproben in Alkohol über längere Zeiträume) können die Ergebnisse verfälschen oder unbrauchbar machen.
  • Zu große Probenmengen sollten vermieden werden (weitere Informationen zu dieser Thematik).
     

 

 

Lagerung

  • Das Einfrieren bei mindestens -10°C ist die bevorzugte Methode für alle Probentypen.
  • Alternativ können in speziellen Fällen, z.B. bei Feldforschung, Kotproben im Feld extrahiert und die Extrakte gelagert werden. Erprobte Protokolle dafür sind verfügbar.
     

Probenbehälter und -beschriftung

  • Die Behältnisse müssen der Probengröße und dem Probentyp entsprechen (auf Anfrage erhältlich).
  • Achten Sie auf eine genaue Beschriftung (mit speziellen Etiketten und Bleistift), um den Verlust von Probeninformationen zu vermeiden.
  • Eine Probenliste (z.B. Excel) mit relevanten Notizen ist empfehlenswert.
     

Transport und Genehmigungen

  • Beim Transport von Proben aus Nicht-EU-Ländern sind in der Regel Ausfuhr- und Einfuhrgenehmigungen erforderlich (z.B. nach Tierseuchenrecht oder CITES).
  • Da der Genehmigungsprozess oft mehrere Wochen dauert, sollten Sie rechtzeitig alle nötigen Informationen einholen und sich bei Bedarf frühzeitig mit uns in Verbindung setzen.

Beratung zur Probensammlung

 

Detaillierte Informationen zur Probensammlung, Behandlung und Lagerung nicht-invasiver Messungen von Markern unter Zoo- und Freilandbedingungen finden Sie in den folgenden Artikeln.

  • A non‐invasive measure of bone growth in mammals: Validating urinary CTX‐I as a bone resorption marker through long‐bone growth velocity in bonobos.

    Ecol. Evol. 14(9): e70326 - DOI -
  • Non-invasive assessment of metabolic responses to food restriction using urinary triiodothyronine and cortisol measurement in macaques.

    Gen. Comp. Endocrinol. 306: 113736 - DOI -
  • Validation of a novel collection device for non-invasive urine sampling from free-ranging animals. 

    PloS One 10(11): e0142051 - DOI -
  • Urinary neopterin, a non-invasive marker of mammalian cellular immune activation, is highly stable under field conditions. 

    Sci. Rep. 5: 16308 - DOI -
  • Long-term storage effects in steroid metabolite extracts from baboon (Papio sp.) faeces - a comparison of three commonly applied storage methods. 

    Methods Ecol. Evol. 4: 493-500 - DOI -
  • Urinary C-peptide of insulin as a non-invasive marker of nutritional status: some practicalities. 

    PloS One 6(7): e22398 - DOI -
  • Field endocrinology: guidelines, methods and applications for monitoring hormonal changes in free-ranging primates. In: Field and Laboratory Methods in Primatology: A Practical Guide. J. M. Setchell, D.J. Curtis, eds.  

    Cambridge, Cambridge University Press, pp 353-370
  •  Non-invasive monitoring of endocrine status in laboratory primates: methods, guidelines and applications. 

    Adv. Sci. Res. 5: 1-9 - DOI -
  • Endocrine monitoring of reproduction and stress. In: Wild Mammals in Captivity: Principles and Techniques for Zoo Management. Kleiman, D.G., Thompson, K.V., Kirk Baer, C., eds. 

    Chicago: The University of Chicago Press, pp 447-468