
Javaneraffen
Verbreitung
Javaneraffen gehören genau wie die Rhesusaffen zur Gattung der Makaken. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Bangladesch und Myanmar im Westen über Malaysia und Indonesien im Süden bis zu den Philippinen. Primatologen unterscheiden derzeit zehn Unterarten, die teilweise auf isolierten Inseln leben und sich in der Färbung ihres Fells, der Schwanzlänge und der Form der Wangenhaare unterscheiden.
Äußerliche Merkmale
Auffallend ist das braun-graue Gesicht der Javaneraffen mit einer definierten weißen Zeichnung über den Augenlidern und dem typischen Backenbart. Im Gegensatz zu Rhesusaffen haben Javaneraffen einen sehr langen Schwanz, der mit bis zu 70 Zentimetern meist länger als der Körper des Tiers ist. Die Männchen sind in der Körperlänge durchschnittlich bis zu zehn Zentimeter größer als die Weibchen und übertreffen auch ihr Gewicht oft um das Doppelte. Darüber hinaus haben die Männchen erheblich größere Eckzähne
Ernährung
Javaneraffen sind Allesfresser, bevorzugen aber besonders Früchte auf ihrem Speiseplan. Des Weiteren konsumieren sie Blüten, Blätter, Knospen und andere Pflanzenteile. Als tierische Nahrung nehmen sie gern Insekten zu sich aber auch Schalentiere und Fische zu sich. In Küstenregionen lebende Javaneraffen fressen zudem gern Krabben, weshalb sie häufig auch als „Krabbenesser“ bezeichnet werden.
Lebensraum- und Lebensweise
Javaneraffen leben in Regen-, Bambus- und Mangrovenwäldern meist in der Nähe von Wasser und Sumpfgebieten. Die meiste Zeit des Tages halten sie sich auf Bäumen auf und kommen nur zur Nahrungssuche auf den Boden. Daneben sind Javaneraffen auch in Plantagen, Gärten und Feldern in der Nähe menschlicher Siedlungen anzutreffen. Ihre Streifgebiete sind sehr variabel und können mehrere hundert Hektar umfassen. Je nach Gruppengröße wandern die Affen täglich bis zu zwei Kilometer.
Sozialverhalten und Fortpflanzung
Javaneraffen leben wie alle Makakenarten in Gruppenverbänden von 6 bis 60 Individuen. Die Gruppen bestehen aus mehreren Männchen und Weibchen sowie Jungtieren, die in festen Hierarchien organisiert sind. Die Rangordnung spiegelt sich vor allem im Zugang zu Nahrung, der Fellpflege und während der Paarung wider. Die Weibchen verbleiben meist ein Leben lang in ihrer Geburtsgruppe. Die Männchen verlassen die Gruppe mit der Geschlechtsreife und ziehen zunächst als Junggesellen mit anderen jungen Männchen umher, bevor sie eine neue Gruppe finden und diese durch Verdrängung eines hochrangigen Männchens übernehmen. Die Weibchen erreichen ihre Geschlechtsreife mit rund dreieinhalb Jahren, Männchen normalerweise mit fünf bis sechs Jahren. Paarungen und Geburten finden das ganze Jahr über statt. Sie häufen sich jedoch in der Regenzeit in den Monaten von Mai bis Juli. Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von 160 bis 168 Tagen ein Junges zur Welt, das 300 bis 600 Gramm wiegt und neun bis 22 Monate von der Mutter gesäugt wird. Die neugeborenen Jungen fallen vor allem durch ihr schwarzbraunes Fell auf, das sich erst nach zwei bis drei Monaten beginnt heller zu färben.
Javaneraffen in der Forschung
Javaneraffen sind weltweit die am häufigsten verwendete Primatenart in der Forschung. Sie werden vor allem in der Infektionsforschung und in der Pharmaforschung bei Wirksamkeits- und Unbedenklichkeitsstudien zur Entwicklung von neuen Medikamenten verwendet. Am DPZ befindet sich die Zucht derzeit im Aufbau. Unsere kleine Zuchtkolonie wird derzeit hauptsächlich für Verhaltensbeobachtungen verwendet.