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Versuchstierhaltung

Einer der Gründe, warum am DPZ Affen gezüchtet werden, ist, dass wir vor allem Rhesusaffen und Weißbüschelaffen in unseren Forschungsabteilungen als Modelle einsetzen. Um den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen direkteren Zugang zu einzelnen Tieren zu ermöglichen, werden diese Tiere den Zuchtgruppen entnommen und in unsere Versuchstierhaltung überführt. 

Die Haltung unserer Versuchstiere richtet sich strikt nach den gesetzlichen Vorgaben. So wird z.B. darauf geachtet, dass die Tiere in der Regel nicht alleine, sondern in Gruppen von bis zu 4 Tieren in großzügigen Käfigsystemen untergebracht werden, um ihrer sozialen Lebensweise gerecht zu werden.
Auch in unserer Versuchstierhaltung wird darauf geachtet, dass die Käfige z.B. durch Seile, Schaukeln, Sitzstangen und -bretter ansprechend ausgestaltet sind und die Tiere ausreichend Platz zum Springen und Klettern haben.

In der Versuchstierhaltung ist neben der artgerechten Ausstattung der Käfige zusätzliches Enrichment (d.h. Bereicherung der Umgebung) von besonderer Bedeutung, um die Tier körperlich und geistig zu beschäftigen. Diese Bereicherung erfolgt in Form von Spielzeugen (z.B. Kunststoffeier und -kanister, Pappkartons, Bälle) und einer abwechslungsreichen Futterdarreichung. Das Futter wird dabei z.B. in Spielzeugen versteckt oder als „Eisbomben“ in großen Würfeln eingefroren, sodass es sich von den Tieren aktiv erarbeitet werden muss. Je nach Forschungsfeld werden den Tieren zudem interaktive Beschäftigungsmöglichkeiten in Form von Touchscreens angeboten.

Die einzelnen Einheiten der Versuchstierhaltung sind unterschiedlich gestaltet und tragen somit auch den unterschiedlichen biologischen Sicherheitsstufen der Forschung Rechnung. Am DPZ ist eine Versuchstierhaltung bis zur Sicherheitsstufe 3 (S3) möglich. Dies ermöglicht die Erforschung von Krankheitserregern, die eine ernsthafte Gefahr für den Menschen darstellen können. Um diese Erreger im lebenden Organismus untersuchen zu können, ist eine Tierhaltung und Forschungseinheit mit der entsprechenden Sicherheitsstufe Voraussetzung. Vor allem die Erforschung von Coronaviren und die Entwicklung von antiviralen Medikamenten ist ein zentrales Thema der Infektionsforscher*innen am DPZ. 

Alle Tierversuche am DPZ werden tierärztlich überwacht und begleitet. Die Rahmenbedingungen und somit auch die Haltung der Tiere bei Tierversuchen werden ständig kontrolliert, verbessert und weiterentwickelt. Die Fort- und Weiterbildung unserer Tierpfleger*innen sowie der Austausch mit anderen Einrichtungen, um die Haltungsbedingungen unserer Tiere kontinuierlich zu verbessern, ist daher ein zentrales Anliegen der Tierhaltung am DPZ.