Genetische Modifikation
Genetische Modifikation
Die genetische Modifikation von Zellen und Tieren ist wichtig, um Krankheiten des Menschen zu analysieren und im Tiermodell nachzuahmen. Genetisch modifizierte nicht-menschliche Primaten erlauben neben der Erforschung von Krankheiten auch die präklinische Überprüfung neuer Therapien, bevor sie dann auf Menschen übertragen werden können.
Genetische Modifikation beim Weißbüschelaffen
Genetisch veränderte Zell- und Mausmodelle haben die biomedizinische Forschung revolutioniert und zahlreiche, anderweitig nicht erreichbare Erkenntnisse zur Entstehung von Krankheiten erbracht. Im Genom des Menschen gibt es jedoch viele Gene, die keine genetische oder funktionelle Entsprechung in der Maus haben. Erkrankungen, die diese Gene betreffen, können also nicht im Mausmodell untersucht werden. Eine Alternative sind menschliche Stammzellen. Diese können jedoch keinen Organismus hervorbringen, in dem sich viele Krankheiten erst ausprägen. Diese gerade für die Therapieentwicklung wichtige Lücke zwischen genetischer Vergleichbarkeit und Komplexität eines Gesamtorganismus können genetisch modifizierte nicht-menschliche Primaten schließen. Wir nutzen die Methoden der genetischen Modifikation wie Transgenese oder die „Genschere“ CRISPR/Cas in vitro in Stammzellen und wenden sie auch in vivo auf den Weißbüschelaffen an, um in dieser Spezies in Kooperation ein Modell der genetischen Gehörlosigkeit zu etablieren. Dieses Modell wird für die Entwicklung neuartiger Therapien gegen Taubheit eingesetzt.
Künstliche Befruchtung beim Weißbüschelaffen
Mit Hilfe von künstlicher Befruchtung, auch als In-vitro-Fertilisation (IVF) bekannt, ist es möglich, aus Eizellen und Spermien unserer Weißbüschelaffen Embryonen zu erzeugen. Diese Embryonen können anschließend mit modernen Technologien wie CRISPR/Cas9 gezielt genetisch verändert werden. Auf diese Weise lassen sich präzise genetische Modifikationen durchführen, die es ermöglichen, Krankheitsmodelle zu erstellen. Diese genetisch veränderten Affenmodelle sind von großer Bedeutung für die Erforschung von menschlichen Krankheiten, da sie Einblicke in Krankheitsmechanismen und mögliche Therapieansätze liefern können.