Keimzell- und Entwicklungsbiologie
Keimzell- und Entwicklungsbiologie
Keim(bahn)zellen sind dafür gemacht, ihre Erbinformation an die nächste Generation weiterzugeben. Das macht sie einzigartig. Sie sind aber auch klinisch relevant, denn Infertilität ist eine immer noch oft tabuisierte Volkskrankheit.
Aspekte der Keimzell- und Entwicklungsbiologie
Zur Keimbahn gehören alle Zellen, die das Potential haben, ihre Erbinformation an die nächste Generation weiterzugeben. Keimbahn- und Keimzellforschung haben vielfältige Aspekte. Drei wesentliche sind 1) Die Eizell- und Spermienentwicklung sind einmalige biologische Prozesse, die auf genetischer, zellbiologischer und endokrinologischer Ebene noch längst nicht verstanden sind, 2) Ein besseres Verständnis der Volkskrankheit Infertilität, von der etwa jedes sechste Paar mit Kinderwunsch betroffen ist, und 3) Evolutionsforschung: nur solche Mutationen, die in der Keimbahn auftreten, können in der Evolution langfristig wirksam werden und zur Artbildung beitragen.
Entwicklungsbiologie – oder „das Wunder des Lebens“. Diese völlig unwissenschaftliche Aussage beschreibt doch, was viele Entwicklungsbiolog*innen fasziniert: wie kann sich aus einer einzelnen befruchteten Eizelle regelmäßig replizierbar ein so komplexer Organismus wie der einer Fruchtfliege, eines Zebrafisches oder eines Säugetiers entwickeln? Auch wenn Grundprinzipien der Entwicklung eines vielzelligen Organismus inzwischen verstanden sind, bleiben noch unzählige Fragen offen. Die bisherigen Erkenntnisse, die die Entwicklungsbiologie und –genetik hervorgebracht haben, bilden heute auch die Grundlage für neue, in der experimentellen Erprobung und Testung befindliche, Stammzell-basierte, regenerative Therapien. So gehen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung fließend in Konzepte für neue Therapien für Patienten ein und beide Felder, Grundlagenforschung und Therapieforschung, gehen hier Hand in Hand.