DPZ-Hauptseite
Menü mobile menu

Forschungs- und Haltungsgebäude PriCaB

Flexibel, geräumig, modern – die neuen Tiergehege am DPZ

Links das neue Forschungs- und Haltungsgebäude PriCaB (Primate Cognition and Behavior), rechts weitere Gebäude des DPZ. Foto: Lars Gerhardts.
Links das neue Forschungs- und Haltungsgebäude PriCaB (Primate Cognition and Behavior), rechts weitere Gebäude des DPZ. Foto: Lars Gerhardts.

Da die alte Haltungsanlage der Lemuren und Paviane am DPZ in die Jahre gekommen war, wurde sie ab 2019 komplett umgebaut. Jetzt, im Sommer 2022, ist der Neubau fertig. Es entstanden insgesamt 12 Einheiten, die aus jeweils einem Außen- und einem damit verbundenen Innenbereich bestehen. Die Baumaßnahme hat rund 6,5 Millionen Euro gekostet, davon hat das DPZ einen Eigenanteil von 30 Prozent übernommen, die restlichen 4,5 Millionen Euro haben das Land Niedersachsen und der Bund finanziert. In die neuen Gehege sollen Rhesusaffen und Mantelpaviane einziehen.

PriCaB - Primate Cognition and Behavior
Der Name des neuen Forschungs- und Haltungsgebäudes bezieht sich auf die Forschungsmöglichkeiten, die das Gebäude bietet. Er ist analog zum Forschungsbau HuCaB (Human Cognition and Behavior) gewählt, einem interdisziplinären Zentrum zur Erforschung menschlicher Sozialkognition, das an der Universität Göttingen entsteht.


Forschung und Haltung auf höchstem Niveau

Neben Geräumigkeit war Flexibilität die wichtigste Vorgabe für das neue Gebäude, schließlich sollen in den Gehegen verschiedene Arten von Primaten in unterschiedlichen Gruppengrößen untergebracht und beobachtet werden können. Die 12 Tiereinheiten, die aus jeweils einem Innen- und damit verbundenen Außenbereich bestehen, lassen sich modular miteinander verbinden. Zudem können je nach Bedarf Interaktionsräume beispielsweise zur Unterbringung von Messgeräten nachgerüstet werden.

Das neue Gebäude ist deutlich größer als das alte, es gibt neben den beheizten Innenräumen für die Tiere auch Umkleiden für Tierpfleger*innen und Wissenschaftler*innen sowie eine Futterküche, Behandlungs-, Lager- und Technikräume. Täglich werden zwei bis vier Tierpfleger*innen in dem neuen Gebäude arbeiten, hinzu kommen Wissenschaftler*innen, die beispielsweise Verhaltensbeobachtungen oder Kognitionstests mit den Tieren machen.

Das PriCaB-Gebäude vereint in einzigartiger Weise Aspekte der Tierhaltung und der Forschung mit Primaten. So können Forschungsfragen untersucht werden, ohne dass die Tiere ihre soziale Gruppe verlassen müssen. Dazu werden Interaktionsmöglichkeiten direkt an die Käfige angeschlossen oder in neben den Außenbereichen installierten Ineraktionsräumen untergebracht. Ein von der N-Bank maßgeblich unterstütztes Kamerasystem wird zudem rund um die Uhr Verhaltensdaten aufzeichnen können, die mit neuartigen Analyseprogrammen ausgewertet werden. Ein integriertes Erkennungsprogramm ermöglicht es, das Verhalten, die Gesundheit und die kognitiven Fähigkeiten jedes Tieres in der Gruppe individuell zu erfassen. Dies ist ein bislang einzigartiger Ansatz, um einerseits den Gesundheitsstatus der Tiere zu beobachten und andererseits wichtige Forschungsdaten zu gewinnen. Somit leistet das neue Gebäude auch einen wesentlichen Beitrag zum Tierwohl und zu verbesserten nicht-invasiven Beobachtungsmethoden im Sinne der 3R (Replace, Reduce, Refine).

Ab Herbst 2022 werden wir das Gebäude im Rahmen unserer öffentlichen Führungen auch Besucher*innen zeigen können.

Die neue Anlage beherbergt 12 Einheiten, die sich aus jeweils einem Innen- und einem Außenbereich zusammensetzen. Die Innenfläche des Gebäudes beträgt 1170 qm, die Außengehege werden eine Fläche von 588 qm haben. Abbildung: Stefan Schad
Die neue Anlage beherbergt 12 Einheiten, die sich aus jeweils einem Innen- und einem Außenbereich zusammensetzen. Die Innenfläche des Gebäudes beträgt 1170 qm, die Außengehege haben eine Fläche von 588 qm. Abbildung: Stefan Schad

Umzug wegen Umbau

Die Pavian- und Lemurenanlage aus dem Jahr 1980. Die Gebäudefläche betrug 216 qm, die Außengehegefläche 1320 qm. Foto: DPZ
Die Pavian- und Lemurenanlage aus dem Jahr 1980. Die Gebäudefläche betrug 216 qm, die Außengehegefläche 1320 qm. Foto: DPZ

Im Sommer 1980 ist sie eingezogen: Die erste Mantelpaviankolonie des DPZ. Weit hatten die 13 Tiere es nicht, sie stammten aus dem Zoo Frankfurt. Ende 2019, rund 40 Jahre später, wurde ihr Gehege abgerissen und die inzwischen auf rund 50 Tiere angewachsene Gruppe ist ins sogenannte „Achteck“, ein Gehege nur ein paar Meter weiter, umgezogen. Auch die Kattas und Varis, die seit 2004 beziehungsweise 2010 im DPZ beheimatet waren, mussten ausziehen, sie wurden dem Affenwald Straußberg übereignet, einem etwa 80 Kilometer von Göttingen entfernten Tierpark.

Kontakt

Dipl. Biol. Uwe Schönmann Leitung Tierhaltung +49 551 3851 230 +49 551 3851 251 Kontakt

Weitere Informationen

Tierhaltung