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Akustische Kommunikation

Wir studieren akustische Kommunikation von einem evolutionären und vergleichendem Ansatz. Innerhalb dieser Ansätze fokussiert sich unsere Forschung auf zwei Hauptgebiete. Zum einen sind wir interessiert an der Evolution von Signalen und wie sich diese in das soziale System einer Art einfügen. Zum anderen studieren wir die kognitive Grundlage von Antworten auf Signale und wie Affen Informationen aus verschiedenen Quellen integrieren. Neben nichtmenschlichen Primaten nutzen wir zusätzlich Ultraschallvokalisationen (USVs) von Mäusen, um den Einfluss von spezifischen Genen auf die Kommunikation und das Sozialverhalten zu untersuchen. Wir tragen aktiv zu der Entwicklung von neuen Methoden bei, um vergleichende Analysen von Vokalisationen voranzutreiben. Das Ziel unserer Forschung ist es, Einschränkungen und selektive Drücke zu identifizieren, die die Evolution von vokaler Kommunikation und nicht zuletzt die Evolution von menschlicher Sprache formen.

Ausgewählte Projekte

Bedeutung von Rufen

Bedeutung von Rufen
  • Quantitative Analysen von Vokalisationen in  Grünen Meerkatzen und Kapuzineraffen zeigen eine graduelle Rufstruktur (Price et al. 2015, Wheeler & Hammerschmidt 2013)
  • Die akustische Struktur sowie der Kontext beeinflussen die zugeordnete Bedeutung bei Grünen Meerkatzen und Kapuzinern (Wheeler & Hammerschmidt 2013, Price & Fischer 2014)
  • Welche Rolle spielen Hormone bei der taktischen Irreführung von Kapuzineraffen? (Wheeler et al. in prep)

Phylogenie und Vokalisationen

Phylogenie und Vokalisationen
  • Lautrufe von Gibbons und Languren korrelieren mit phylogenetischer und geographischer Distanz (Thinh et al. 2011, Meyer et al. 2012)
  • Pavian-Vokalisationen zeigen nur geringfügige strukturelle Unterschiede zwischen Taxa, während der Gebrauch variiert (Maciej et al. 2013)
  • Phylogenetische Einschränkungen limitieren die Evolution von vokaler Kommunikation (Hammerschmidt et al. in prep)

Maus Ultraschall Vokalisationen

Maus Ultraschall  Vokalisationen
  • Maus USVs dienen als wichtiges Modell, um die genetischen Grundlagen von Kommunikation zu ergründen (Fischer & Hammerschmidt 2011)
  • Mäuse mit der menschlichen Variante des für die Evolution von Sprache wichtigen FOXP2 Gens  zeigen nur geringe Variation (Enard et al. 2009)
  • Mäuse brauchen keinen auditorischen Input für eine normale Entwicklung der Vokalisation (Hammerschmidt et al. 2012)
  • Auch Mäuse ohne Cortex produzieren normale Lautäußerungen (Hammerschmidt et al. 2015)
Schreiender Berberaffe

Methoden

  • Tonaufnahmen von Vokalisationen
  • Akustische Analysen mittels LMA, Avisoft, Praat  und MatLab
  • Feldexperimente
    • Playback Experimente
    • Präsentation von Räubermodellen
    • Manipulation von Nahrungskonkurrenz
  • Beschreibung von vokalen Repertoiren
    • k-means und hierarchisches Clustering
    • Fuzzy Clustering 

Kollaborationen

  • Bernstein Center for Computational Neuroscience
  • MPI für Dynamik und Selbstorganisation, Göttingen
  • MPI für Experimentelle Medizin, Göttingen
  • MPI für Evolutionäre Anthropologie, Leipzig
  • University of Pennsylvania, Philadelphia
  • Primatengenetik und Hormonlabor (DPZ)