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Grundstein des MRT-Gebäudes gelegt

Am DPZ wird ein neues Bildgebungszentrum gebaut. Die Grundsteinlegung begingen die Primatenforscher am Mittwoch, 24. Juli, mit einem kleinen Festakt.
Axel Kollatschny, Wolfgang Meyer, Stefan Treue, Ulrike Beisiegel und Michael Lankeit bei der Grundsteinlegung. Foto: Karin Tilch
Das Model des neuen Bildgebungszentrums. Im Vordergrund: Maurerkellen und die Kapsel für Dokumente der aktuellen Zeitgeschichte. Foto: Karin Tilch
Das Model des neuen Bildgebungszentrums. Im Vordergrund: Maurerkellen und die Kapsel für Dokumente der aktuellen Zeitgeschichte. Foto: Karin Tilch

Da standen sie in Anzug und Kostüm einträchtig in der Mittagssonne auf der Baustelle des neuen Bildgebungszentrums des DPZ und versenkten die Maurerkellen im Mörtel: Göttingens Oberbürgermeister Wolfgang Meyer, Universitätspräsidentin Prof. Ulrike Beisiegel, der Aufsichtsratsvorsitzende des DPZ, Dr. Axel Kollatschny, Direktor Prof. Stefan Treue und der administrative Geschäftsführer Michael Lankeit. Die fünf mauerten am Mittwoch, 24. Juli, vor rund 120 Gästen eine Zeitkapsel mit Dokumenten aus der Gegenwart in den Grundstein des künftigen Gebäudes für Magnetresonanztomografie (MRT) ein. Die Zusammenarbeit auf der Baustelle am Hans-Adolf-Krebs Weg ging der Gruppe flüssig von der Hand. Genau darum soll es bei der zukünftigen Forschung im MRT-Gebäude vor vielem anderen gehen, hatten die Redner zuvor in ihren Grußworten betont: Um gute Zusammenarbeit innerhalb des Goettingen Research Campus.

Stefan Treue erläuterte die spezielle Bedeutung des Standortes Göttingen für die Kernspintomographie, die hier besonders Prof. Jens Frahm vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie weiterentwickelt hat: "Es hat daher einen besonderen Charme, dass wir gerade hier in Göttingen ein Zentrum für Kernspintomographie bauen." Am DPZ werden in Zukunft zwei MRT-Geräte berührungsfreie Einblicke in die Anatomie und Funktion von Organen wie dem Gehirn oder dem Herzen nicht-menschlicher Primaten geben. Das Gerät für menschliche Patienten und größere Tiere wie Rhesusaffen wird mit einer Magnetstärke von 3 Tesla, also der 60.000fachen Kraft des Erdfeldes arbeiten. Ein zweites MRT mit 9,4 Tesla wird speziell für kleinere Tiere wie Krallenaffen und Nagetiere angepasst sein.

Der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende des DPZ, Axel Kollatschny (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur) hob die Bedeutung des neuen Bildgebungszentrums für die Vernetzung des DPZ und den wissenschaftlichen Austausch hervor. Er wies auch darauf hin, dass die neue Technik nicht nur die Belastung für die Tiere durch die Forschung reduzieren wird, sondern gab auch einen Ausblick auf mögliche, zukünftige Durchbrüche mit Hilfe der MRT-Technologie in der Erforschung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder Herzinfarkten.

Oberbürgermeister Wolfgang Meyer nannte den Bau eine "Investition in die Zukunft", von der er glaubt, dass sie dem DPZ künftig "noch bessere Voraussetzungen für die ehrgeizigen Forschungsziele" bieten wird. Das neue Bildgebungszentrum wird samt Geräten rund 12 Millionen Euro kosten. Die Fertigstellung ist für Ende 2014 geplant. Bisher liegen die Bauarbeiten im Zeitplan.

Auch Universitätspräsidentin Ulrike Beisiegel unterstrich, dass Bildgebung ein Schwerpunkt am Wissenschaftsstandort Göttingen sei. Sie wünschte sich eine Fortsetzung und einen Ausbau der bereits bestehenden Kooperationen in Forschung und Lehre mit dem DPZ. Sie stellte auch heraus, dass mit der neuen Abteilung für Altersforschung, die das DPZ parallel zum Bildgebungszentrum etablieren wird, bald ein "gesellschaftlich relevantes Thema zu einem Forschungsschwerpunkt am Primatenzentrum wird". Auch mit den Zentren für neurodegenerative Erkrankungen und für Herz-Kreislaufforschung, deren Leitung bei der Universitätsmedizin angesiedelt ist, plant das DPZ Kooperationen.

Auch wenn die Zusammenarbeit beim Mauern hervorragend klappte - die echte Arbeit überließen die fünf Protagonisten dann doch lieber den Bauarbeitern: "Es zeigt sich, dass diese Grundsteinlegung nur symbolisch ist. Das Gebäude selbst wird hoffentlich stabiler," sagte Michael Lankeit lachend, als er sich das Ergebnis ansah.