„International hochangesehene Forschungseinheit“
Am 20. März 2018 wurde die Abteilung Neurobiologie durch den Wissenschaftlichen Beirat des DPZ begutachtet. Die vierzehnköpfige Abteilung unter Leitung von Hansjörg Scherberger hatte in mehreren Vorträgen und Postern sowie bei Laborbesuchen einen umfassenden Überblick über ihre Arbeit gegeben – und damit die Gutachter überzeugt, sie bewerteten die Leistung der Abteilung als „sehr gut“. Alle Forschungsabteilungen des DPZ werden turnusmäßig im Fünfjahresrhythmus durch den Wissenschaftlichen Beirat und mit Unterstützung von zusätzlichen externen Fachgutachtern evaluiert.
Die Abteilung Neurobiologie beschäftigt sich damit, wie Hand- und Fingerbewegungen im Gehirn geplant und umgesetzt werden. Dazu trainieren die Forscherinnen und Forscher Rhesusaffen darauf, bestimmte Greifbewegungen durchzuführen. Während des Versuchs können sowohl die Bewegung der Hände und Finger im Raum als auch die Aktivität von Nervenzellen in bestimmten Gehirnregionen gemessen werden. Dazu hat die Abteilung unter anderem einen Datenhandschuh sowie innovative Operationstechniken entwickelt. Das Wissen über die Informationsverarbeitung im Gehirn soll auch dazu dienen, Neuroprothesen zu steuern. Diese Prothesen sollen fehlende Hände und Arme ersetzen und mit Gedanken gelenkt werden.
Die Gutachtergruppe bescheinigte der Abteilung „herausragende Leistungen sowie großes Engagement bei der verantwortungsvollen Durchführung von Tierversuchen“. Besonders hob sie die hohe Motivation des Teams, die enge Vernetzung der Abteilung innerhalb und außerhalb des DPZ sowie das vorbildliche Engagement des Abteilungsleiters im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zu tierexperimenteller Forschung hervor. Das Fazit der Evaluierung fiel dann auch sehr positiv aus, die Gutachtergruppe war von der Qualität der wissenschaftlichen Vorhaben, dem Umfang der eingeworbenen Drittmittel sowie den vielen innovativen Entwicklungen sehr beeindruckt. Damit ist die Abteilung gut gerüstet für die in zwei Jahren stattfindende Evaluierung des gesamten Instituts – und vielleicht gibt es dann ja auch schon etwas über virtuelle Greifbewegungen zu berichten, dem neuen Forschungsschwerpunkt der Abteilung.