Verantwortungsbewusste Forschung an Tieren
Die Neurowissenschaftlichen Fachgesellschaften FENS (Federation of European Neuroscience Societies) und SfN (Society for Neuroscience) haben am 21. Oktober eine gemeinsame Erklärung zur Bedeutsamkeit und Unverzichtbarkeit nicht-menschlicher Primaten in der biomedizinischen Forschung abgegeben. Darin erklären die Gesellschaften, die gemeinsam mindestens 40 000 Mitglieder in 90 Ländern der Welt vertreten, dass Forschung mit Tiermodellen unverzichtbar für den wissenschaftlichen Fortschritt ist und essentiell im Kampf gegen neurologische und psychiatrische Krankheiten, an denen weltweit mehr als 1 Milliarde Menschen leiden. So habe die Forschung zu erfolgreich eingesetzten Behandlungen von Krebs, Herzleiden, HIV, Parkinson oder Querschnittslähmung geführt.
Die Mitglieder der Gesellschaften verurteilen die Drohungen, die Tierversuchsgegner gegen Wissenschaftler aussprechen und die falsche Darstellung von Sachverhalten in tierexperimenteller Forschung, die auch durch illegal gemachte Bilder verbreitet wird. Erst vor kurzem hatten solche von Extremisten illegal aufgezeichneten Bilder, die in einer deutschen Fernsehsendung gezeigt worden waren, in der Öffentlichkeit den Eindruck eines vermeintlichen Missbrauchs von Affen in der Forschung erweckt.
Die Vertreter der Wissenschaft betonen, dass Forschung mit Tieren auf Seiten der Wissenschaftler mit einem Höchstmaß an Verantwortungsbewusstsein durchgeführt werden muss, damit dabei nur das geringstmögliche Tierleid entsteht. Sie weisen darauf hin, dass Wissenschaftler während sie nach wissenschaftlichem Fortschritt streben, zugleich daran arbeiten, Alternativmethoden zu Tierversuchen zu entwickeln und die Anzahl der Versuchstiere zu verringern.