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Im Urwald - Primatenforschung am Amazonas

Schnurrbarttamarin. Foto: Cindy Hurtado

Von November 2022 bis Ende März 2023 verwandelte sich das DPZ-Foyer teilweise in einen Dschungel. Die Ausstellung „Im Urwald“ präsentierte Einblicke in die wechselvolle Geschichte der Primatenforschung am Amazonas und zeigte Erkenntnisse aus 40 Jahren DPZ-Freilandforschung in Peru.

Freilandforschung damals und heute
Hotspot der Biodiversität, Apotheke und Klimaregulator: In Amazonien erstreckt sich das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erde, dessen Potential noch nicht annähernd erforscht ist. Während die Faszination über die Vielfalt der Natur dieselbe geblieben ist, hat sich die Erforschung grundlegend geändert: Zwischen 1817 und 1820 reiste der Zoologe Johann Baptist von Spix den Amazonas hinauf, wo er unzählige Tiere und Pflanzen sammelte. Statt sie zu töten und zu sammeln, werden Tiere heute beobachtet und mit molekulargenetischen und hormonphysiologischen Methoden untersucht.

Mitten im Regenwald
Nicht weit von der Gegend in der Johann Baptist von Spix um 1819 die ersten Exemplare von für Europäer bis dahin unbekannten Affenarten schoss, unterhält das DPZ seit 1985 eine Freilandstation für Primatenforschung, die „Estación Biológica Quebrada Blanco“ (EBQB). Hier wurde die erste DPZ-Freilandstudie und seitdem zahlreiche weitere Studien an den dort heimischen Primaten durchgeführt. Die Ausstellung „Im Urwald“ erzählt die wechselvolle Geschichte der Primatenforschung am Amazonas, gibt Einblicke in das manchmal beschwerliche Leben der Forschenden und zeigt uns aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über das geheime Leben unserer südamerikanischen Primatenverwandten.

Die Ausstellung
Wie gestaltet sich der Alltag von Forschenden an einer Freilandstation mitten im Regenwald? Wieso leben Springaffen in monogamen Paarbeziehungen? Warum sind Tamarine wichtig für die Waldregeneration und was haben Mistkäfer damit zu tun? Antworten auf diese Fragen und viele weitere Themen erwarteten die Besucher*innen der Ausstellung. Insgesamt 34 Exponate vermittelten Wissenswertes über die kleinen südamerikanischen Primaten, von Bildern, Schautafeln und Filminstallationen über interaktive Ausstellungsstücke bis hin zu einem großen Amazonien-Diorama und dem „Nachbau“ einer Camp-Hütte. Auch die Begleitveranstaltungen wie Führungen, ein Theaterstück, Vortrag und Filmabend lockten zusätzlich zahlreiche Besucher*innen ins Institut. Insgesamt besuchten rund 750 Gäste das DPZ. Die Mehrheit der Gäste (93 Prozent) bewertete die Ausstellung als gelungen.

Impressionen aus der Ausstellung "Im Urwald"

Das Regenwald-Diorama im Foyer stimmt die Besuchenden auf die Ausstellung ein. Foto: Karin Tilch
Eckhard Heymann gibt die erste Führung für den DPZ-Förderkreis am Tag der Ausstellungseröffnung. Foto: Jana Wilken
Besucher und Besucherinnen rätseln am Quiz über Paarleben und Monogamie. Foto: Jana Wilken
Realitätsgetreue Nachbildung der DPZ-Forschungsstation mitten im Regenwald von Peru. Foto: Jana Wilken
Prof. Eckhard W. Heymann hat die DPZ-Station in Peru aufgebaut. Foto: DPZ
Besucher folgen am Touchscreen einer Gruppe Tamarine durch den Tag. Foto: Jana Wilken
Originale Ausrüstung aus der Freilandforschung. Foto: Jana Wilken
Das "Feldlabor" der Freilandforscher*innen in Peru. Foto: Jana Wilken
Die DPZ-Feldstation in Peru im Jahr 1998. Foto: Stefanie Heiduck
Die Anfänge der Freilandforschung werden in den Reiseberichten des Johann Baptist von Spix eindrücklich geschildert. Foto: Jana Wilken
Für die Freilandforschung sind Gummistiefel, Fernglas, Stift und Zettel auch heute noch die Grundausstattung. Foto: Jana Wilken
Rote Springaffen leben in monogamen Paarbeziehungen. Foto: Jana Wilken
Die historischen Spix-Affen-Präparate werden sicher in einem Schrank in der Zoologischen Staatssammlung München aufbewahrt. Foto: Jana Wilken
Ideen und Gedanken der Besucher*innen. Foto: Jana Wilken
Zur modernen Forschung im Freiland kommt unter anderem eine Kamera-Drohne zum Einsatz. Foto: Jana Wilken
Kotproben sind für Freilandforscher wertvolles Material zur genetischen und hormonellen Analyse. Foto: Jana Wilken
Tamarine können Samen schlucken, die im Verhältnis so groß sind, wie ein Mangokern für einen Menschen. Foto: Jana Wilken
Tamarine spielen eine wichtige ökologische Rolle zur Verbreitung von Samen im Wald. Foto: Jana Wilken
Affen erkennen reife Früchte am Geruch. Foto: Jana Wilken
Ein Tag im Leben von Tamarinen. Foto: Jana Wilken
Die Ausstellung kam bei den Besuchern und Besucherinnen sehr gut an. Foto: Jana Wilken