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Feldassistenten besuchen DPZ

Mitarbeiter tropischer Forschungsstationen absolvieren Workshop am Deutschen Primatenzentrum
DPZ-Wissenschaftler vermitteln den Feldforschungsassistenten wie die in den Feldstationen gesammelten Proben und Daten weiter verarbeitet werden. Foto: Giyarto
Ein madagassischer Mitarbeiter ortet mit Hilfe einer Antenne und eines Empfängers die mit Sendehalsbändern versehenen Lemuren. Foto: DPZ
Ein madagassischer Mitarbeiter ortet mit Hilfe einer Antenne und eines Empfängers die mit Sendehalsbändern versehenen Lemuren. Foto: DPZ

Vom 1. bis 12. September 2014 findet am Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen ein Workshop für die Mitarbeiter tropischer Feldstationen statt. Insgesamt 15 Teilnehmer aus neun verschiedenen Ländern werden zu der Fortbildung erwartet. Durch Vorträge und praktische Übungen vermitteln die Wissenschaftler am DPZ den Gästen ein Basiswissen in Primatenbiologie und zeigen ihnen, wie die an den Stationen gesammelten Proben und Daten in Deutschland weiter verarbeitet werden. Außerdem lernen die Teilnehmer wie ein Forschungscamp verwaltet wird und wie sie vor Ort noch effektiver gegen Wilderei und Raubbau vorgehen können. Der Fortbildungskurs wird vom europäischen Netzwerk für Primatenforschung „EUPRIM-Net“ organisiert, das vom DPZ koordiniert wird.

Das Deutsche Primatenzentrum unterhält drei eigene Forschungsstationen in Madagaskar (Kirindy), Peru (Quebrada Blanco) und im Senegal (Simenti). Dort erforschen die Wissenschaftler das Verhalten, die Lebensräume und Lebensraumansprüche von verschiedenen Primatenarten. Dabei arbeiten die DPZ-Mitarbeiter eng mit ortsansässigen Institutionen wie Ministerien, Naturschutzorganisationen und Universitäten zusammen, engagieren sich für die Ausbildung und Beschäftigung einheimischer Wissenschaftler und fördern die Weiterbildung von Nationalpark-Rangern und Feldassistenten.

Die Teilnehmer des Kurses kommen entweder aus den DPZ-Stationen oder von anderen Feldforschungseinrichtungen europäischer Träger. In ihren Forschungsstationen sind sie vor allem als Verwalter und Assistenten bei der Datenaufnahme tätig und leisten damit eine unverzichtbare Arbeit in den Camps. Da sie häufig aus der Umgebung der Feldstationen stammen, sind sie außerdem ein wichtiges Bindeglied zwischen den Wissenschaftlern und der lokalen Bevölkerung.

„Die Feldassistenten sind bedeutende Multiplikatoren für Umwelt- und Tierschutz in diesen Regionen“, erklärt Kurskoordinatorin und DPZ-Mitarbeiterin Deike Terruhn. „Es ist wichtig, dass Natur- und Artenschutzbotschaften so kommuniziert werden, dass die einheimische Bevölkerung sie auch nachvollziehen kann. Nur so können wir unsere Anliegen der dortigen Gesellschaft vermitteln.“

Ein Teil der Fortbildung wird sich deshalb auch der Außendarstellung der Arbeit in den Feldstationen sowie der Schulung der Kommunikationsfähigkeiten widmen. „Die Camp-Manager und Feldassistenten geben auch gelegentlich Seminare für die Dorfbewohner. Dann ist es wichtig, dass sie ihre Arbeit gut präsentieren und gezielt argumentieren können“, sagt Deike Terruhn.

Die 15 Teilnehmer des diesjährigen Kurses kommen aus Vietnam (zwei), Madagaskar (einer), Gabun (einer), Indonesien (drei), Peru (zwei), Senegal (zwei), Elfenbeinküste (einer), Thailand (zwei) und Kenia (einer).

Hinweis für Redaktionen

Am Mittwoch, den 10. September um 11:00 Uhr stehen einige Teilnehmer des Kurses für Fragen zu ihrer Arbeit an den Feldstationen sowie für Fotos zur Verfügung. Interviewsprache ist Englisch, die Pressestelle des DPZ hilft bei Bedarf gern bei der Übersetzung. Bitte teilen Sie uns mit, falls Sie den Termin wahrnehmen möchten.