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Viren-DNA im UV-Licht angesehen

Jugendliche lernten beim Zukunftstag das DPZ kennen.
Maren Hartelt (14) von der Geschwister-Scholl-Gesamtschule beim Pipettieren. Foto: Karin Tilch
Leander Teichmann (14) vom Grotefend-Gymnasium in Hann. Münden füllt das Agarose-Gel in die Gelelektrophorese-Apparatur. Foto: Karin Tilch
Die Schülerinnen und Schüler beim Besuch der Primatenhaltung mit Tierkoloniemanager Uwe Schönmann. Foto: Karin Tilch

Insgesamt 18 interessierte Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klasse besuchten während des Zukunftstages am 25. April das DPZ. Zwei Schülerinnen reisten deswegen sogar extra aus Kassel an, um die naturwissenschaftliche Berufswelt bei uns im Haus kennenzulernen. Alljährlich bietet der bundesweit durchgeführte, auch unter dem Namen Boys' and Girls' Day bekannte Tag Jugendlichen die Möglichkeit, neue Anstöße für eine Berufsorientierung zu entdecken.

Nach einer Einführung über das Deutsche Primatenzentrum besichtigten die Jugendlichen zunächst mit Tierkoloniemanager Uwe Schönmann die Primatenhaltung. Darauf hatten sich die meisten Schülerinnen und Schüler an diesem Tag gefreut. Während der einstündigen Führung hatten sie die Chance, Schwarzweiße Varis, Kattas, Mantelpaviane und Rhesusaffen aus nächster Nähe zu betrachten. Außerdem erfuhren sie Einiges über die verschiedenen Sozialsysteme der Primaten und über das Berufsfeld des Tierpflegers.

Im zweiten Teil probierten die Schülerinnen und Schüler selbst Wissenschaft aus. Gemeinsam mit Adeline Heurich und Florian Wrensch aus der Abteilung Infektionsbiologie trennten die Jugendlichen im Labor eine Pufferlösung, die eine Viren-DNA symbolisieren sollte, auf und erlernten dabei den Umgang mit Agarose-Gel und Pipetten. Florian Wrensch zeigte ihnen anschließend typische Bandenmuster von echter Viren-DNA unter UV-Licht und erklärte, wie die Forscher erkennen, mit welchem Virus sie es zu tun haben.

Mit Ricarda Ahlert und Natalie Nazarenus aus der Forschergruppe Neurobiologie fanden die Schülerinnen und Schüler heraus, wie schwierig die Übungen sogar für Menschen sind, die die Neurowissenschaftler den Rhesusaffen antrainieren. Die Forschergruppe arbeitet daran, den Bewegungsapparat der Hand besser zu verstehen, um in Zukunft Neuroprothesen herstellen zu können. Zunächst konnten die Schülerinnen und Schüler am Bildschirm ein Experiment, in dem ein Rhesusaffe auf elektronische Signale hin verschiedene Grifftypen der Hand einsetzte, live mitverfolgen.

In Zweiergruppen aufgeteilt übten die Jugendlichen sich anschließend selbst in einem Mitmach-Experiment: Der eine übernahm den Part des Affen und der andere den des Tiertrainers, der mithilfe des Klickertrainings sein Gegenüber dazu bringen sollte, eine bestimmte Aufgabe ("auf den Stuhl setzen") zu erlernen. Das Klickertraining nutzt den Effekt des "Lernen durch Belohnung" oder "Lernen am Erfolg": Für ein gezeigtes Verhalten des Affen macht der Trainer mit einem Klicker ein Geräusch und gibt dem Tier Futter zur Belohnung. Später verbinden die Tiere alleine das Geräusch mit der Belohnung und können so nur durch das Klicken zur jeweiligen Bewegung motiviert werden. "Erstaunlich, dass die Affen das lernen können, ohne Erklärung! Das ist wirklich nicht so einfach", fand Lea (15) vom Max-Planck-Gymnasium in Göttingen.

Am Ende des Zukunftstages gaben uns die Schülerinnen und Schüler ein durchweg positives Feedback: Zehn Schülern hat der Zukunftstag bei uns im Haus sehr gut und acht Schülern gut gefallen.