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EIDIS-Forschungsprojekte

Laufende EIDIS-Forschungsprojekte sind auf Virus-Wirtszellinteraktionen und deren Bedeutung für die virale Ausbreitung und Pathogenese im Wirt fokussiert.

Prerna Arora und Najat Bdeir erforschen, wie defective interfering particles (DIPs) für die Influenza Therapie und Prävention genutzt werden können. Das Projekt basiert auf der Entdeckung, dass in Influenza A Virus (IAV) infizierten Zellen verkürzte Segmente des viralen Genoms hergestellt werden können. Diese Segmente können zur Bildung von DIPs führen, die die virale Vermehrung hemmen. Das Ziel der Arbeiten von Prerna Arora und Najat Bdeir ist es Reagenzien herzustellen und Protokolle zu erarbeiten, die es erlauben DIPs mit starker antiviraler Aktivität zu identifizieren und in Zellkultursystemen unter genau definierten Bedingungen herzustellen. Außerdem sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie DIPs die IAV-Vermehrung hemmen.

Hannah Kleine-Weber untersucht Wirtszellinteraktionen des Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus (MERS-CoV). Das MERS-CoV wird nur ineffizient zwischen Menschen übertragen und es ist unklar, welche adaptiven Mutationen dazu führen können, dass die Übertragungseffizienz und damit das pandemische Potenzial des Virus steigen. Die zelluläre Protease TMPRSS2 aktiviert das virale Spike-Protein und ist für die MERS-CoV-Infektiosität essentiell. Hannah Kleine-Weber erforscht, in wie weit die Anpassung des MERS-CoV an die effiziente Nutzung von TMPRSS2 eine Voraussetzung für die robuste Mensch-zu-Mensch Übertragung darstellt und als Indikator für das pathogene Potenzial von neu auftretenden MERS-CoV-Varianten dienen kann.

Mariana González Hernández interessiert sich für die Wirtszellinteraktionen von Ebolaviren. Sie untersucht, wie das Glykoprotein (GP) dieser Viren den Interferon-induzierten antiviralen Wirtszellfaktor Tetherin hemmt und wird klären, ob die Hemmung von Tetherin die virale Ausbreitung in Zellen fördert. Außerdem erforscht Mariana González Hernández, ob die Aktivierung von GP durch die zellulären Cysteinproteasen Kathepsin B und L für den viralen Eintritt in primäre Zellen und Organe ex vivo wichtig ist.

Teresa Plegge untersucht, wie die Glykoproteine neuer Bunyaviren durch Wirtszellproteasen aktiviert werden. Ihre aktuellen Arbeiten sind auf die Aktivierung durch die Wirtszellenzyme Signal Peptid Peptidase und SKI-1 fokussiert. Außerdem erforscht sie, wie diese Prozesse blockiert werden können.

Anna Großkopf erforscht wie das Kaposi’s sarcoma-associated herpesvirus (KSHV) und das verwandte rhesus monkey rhadinovirus (RRV) mit Rezeptoren der Wirtszelle interagieren. Sie hat Aminosäurereste in den Glykoproteinen dieser Viren identifiziert, die für die Bindung an zelluläre Eph family receptor tyrosine kinases wichtig sind und hat Mutanten generiert, die nicht mehr mit diesen Faktoren interagieren. Mit Hilfe dieser Mutanten hat sie die Benutzung alternativer Eintrittsrezeptoren durch RRV charakterisiert und verfolgt gegenwärtig den gleichen Ansatz für KSHV.

Candice D’Costa untersucht den Effekt von Interferon-Induzierten Transmembranproteinen (IFITMs) auf die Infektion mit dem Kaposi’s sarcoma-associated herpesvirus (KSHV) und dem verwandten rhesus monkey rhadinovirus (RRV). IFITM-Proteine hemmen den Wirtszelleintritt diverser umhüllter Viren, die auf eine enodzytotische Aufnahme für den Zelleintritt angewiesen sind. Der Zelleintritt von KSHV und RRV hängt, im Gegensatz zu vielen anderen Herpesviren, wesentlich von endozytotischen Prozessen ab und es ist daher davon auszugehen, dass diesen Viren durch IFITM-Proteine gehemmt werden. Neben IFITM-Proteinen untersucht Candice D’Costa auch den Beitrag von Kalziumkanälen zur Etablierung einer KSHV/RRV Infektion.