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Erfolgreicher Test: Ebola-Diagnoseset

Entwickler Ahmed Abd El Wahed ist zurück aus dem Senegal. Dort hat er vier Tage lang neun Gesundheitstechniker in der Anwendung des Koffers geschult. Auch die Regierung von Sierra Leone zeigt Interesse an dem entwickelten Set.
Dr. Ahmed abd el Wahed erläutert in Dakar im Senegal Gesundheitstechnikern das Prinzip des Diagnosekoffers für Ebola. Foto: Dr. Manfred Weidmann

Ende Januar war der Entwickler des Ebola-Diagnosekoffers, Ahmed Abd El Wahed von der Abteilung Infektionsmodelle, in der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Dort hat der Infektionsforscher mit Kollegen und Projektpartnern neun Techniker aus dem Senegal und Guinea für die Arbeit mit dem Diagnosekoffer geschult. Dafür waren zwei Exemplare des Koffers am DPZ zusammengestellt worden. Der Diagnosekoffer enthält Ausrüstung und Reagenzien zum Schnelltest auf Bestandteile des Ebola-Genoms im Blut oder Speichel von Probanden. Er erlaubt es, ohne Kühlkette und mit Strom aus einer Solarzelle eine Infektion zu diagnostizieren. Am letzten von vier Trainingstagen in Dakar simulierte das Team einen Ausbruch im Gesundheitszentrum des abgelegenen Ortes Mbour im Senegal und die neu Angelernten "waren in der Lage, das Kofferlabor mit der Solarzelle zu betreiben, den Test selbstständig auszuführen und das inaktivierte Virus in Proben zu identifizieren", berichtet Abd El Wahed. 

Er ist zuversichtlich, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO in Kürze die Zulassung für das Diagnosesystem erteilen wird. Noch suchen die Wissenschaftler der Abteilung Infektionsmodelle aber nach einem Projektpartner in der Wirtschaft, der sich für die Serienproduktion der Diagnosekoffer begeistern lässt - bisher kostet ein einzelnes Kofferset noch etwa 4000 bis 5000 Euro in der Herstellung. Zurück in Deutschland hat El Wahed das System mittlerweile bei einer Benefizgala zu Gunsten des westafrikanischen Gesundheitssystems in Deutschland vorgeführt - die Regierung von Sierra Leone war durch den Botschafter vertreten, zeigte Interesse und hat Verhandlungen mit den Projektteam aufgenommen. Zudem soll der Diagnosekoffer ab März im Londoner Science Museum ausgestellt werden.