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Paviangruppe am DPZ bekommt zwei neue Männchen

Einer der beiden männlichen Paviane, die in die bestehende Gruppe integriert wurden. Foto: Karin Tilch
Die neue Haltungsanlage PriCaB aus der Luft. Foto: Lars Gerhardts
Die neue Haltungsanlage PriCaB aus der Luft. Die Paviane sind in den vorderen drei Bereichen untergebracht. Foto: Lars Gerhardts
Einblick in die Innenräume der Pavianhaltung. Foto: Annette Husung
Einblick in die Innenräume der Pavianhaltung. Foto: Annette Husung

Am DPZ leben zurzeit 61 Mantelpaviane. Deren Gruppenhaltung orientiert sich an den Sozialstrukturen, die im natürlichen Habitat zu finden sind: Die Tiere leben in festen Haremsstrukturen, so auch am DPZ. Da das Männchen der Gruppe im DPZ im Alter von 19 Jahren eines natürlichen Todes starb, wurden nun zwei neue Männchen in die Gruppe integriert. „Die Paviangruppe war sehr unruhig, nachdem das Männchen verstorben war. Daher haben wir uns sofort darum bemüht, ein oder zwei erwachsene Männchen zu bekommen“, sagt Annette Husung, die das Zuchtmanagement am DPZ leitet. Der Zoo Augsburg wiederum hatte mehrere erwachsene Männchen, die er abgeben wollte. Die zwei Männchen sind am 1. November 2023 ans DPZ gekommen. „Wir freuen uns, dass sie von den erwachsenen Weibchen und ihren Jungtieren gut integriert werden. Die Gruppe ist jetzt zurück bei der alten Ausgeglichenheit, die es für ein gutes Zusammenleben braucht.“

Das DPZ hält Paviane für die biomedizinische Forschung. Da dazu nur sehr wenige Tiere benötigt werden, findet ein Zuchtmanagement mit Geburtenkontrolle statt. Ein großer Teil der Weibchen trägt Hormonimplantate, um die Anzahl der Geburten gering zu halten. „Die Integration der neuen Männchen diente nicht dazu, die Zucht voranzutreiben, sie war notwendig, um die Gruppendynamik aufrechtzuerhalten und den Tieren ein artgerechtes Zusammenleben zu ermöglichen“, sagt Annette Husung.

Am DPZ wurden im Jahr 2022 zwei Paviane für die Forschung eingesetzt (https://www.dpz.eu/de/abteilung/ueber-tierversuche/zahlen-und-fakten/versuchstierzahlen-am-dpz.html). Dabei ging es um Herztransplantationen. Ziel der Forschung ist es, Organe von Schweinen auf Primaten (Affen, später Menschen) zu übertragen, um somit Alternativen zu menschlichen Organtransplantationen zu entwickeln. Die Organe von Schweinen sind denen des Menschen physiologisch und anatomisch sehr ähnlich und daher für Transplantationen besonders gut geeignet. Mehr über die Xenotransplantation, also die Übertragung von Organen von einer Art auf eine andere, haben wir hier zusammengestellt: https://www.dpz.eu/de/abteilung/ueber-tierversuche/zahlen-und-fakten/medizinische-therapien-auf-basis-von-tierversuchen/xenotransplantation.html

Die Paviane leben im Deutschen Primatenzentrum in einer 2022 fertiggestellten Haltungsanlage, die aus Innen- und damit verbundenen Außengehegen besteht, die mit zahlreichen Kletter- und Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestattet sind. Das Wohlergehen der Tiere hat am DPZ höchsten Stellenwert, zurzeit kümmern sich 39 Tierpfleger*innen und sieben Tierärzt*innen um die Tiere. Da das DPZ auch sehr intensiv Primaten in ihren Heimatländern untersucht, unter anderem Paviane an der Feldstation Simenti im Senegal, fließen aktuelle Forschungserkenntnisse aus der Freilandforschung direkt in die Tierhaltung in Göttingen ein. Die Haltungsanlagen sind in einem virtuellen Rundgang zu sehen: https://www.dpz.eu/virtuelleTour/Tour/